Politik | 18. November 2021

Pflanzenschutz: erster Bericht

Von Walter Eberenz
Das Land Baden-Württemberg rechnet mit jährlich 1900 Tonnen Pflanzenschutzmittelwirkstoffen als vorläufige „Baseline” für die Reduzierung der Mittel im Rahmen des Biodiversitätsstärkungsgesetzes.
In Baden-Württemberg sollen 2030 nur noch 1000 bis 1100 Tonnen Pflanzenschutzmittelwirkstoffe pro Jahr ausgebracht werden, gegenüber 1900 Tonnen heute.
Da das Gesetz eine Reduzierung um 40 bis 50 Prozent bis 2030 verlangt, ergibt sich für das genannte Jahr eine Zielmarke von 1000 bis 1100 Tonnen pro Jahr. Landwirtschaftsminister Peter Hauk informierte darüber am Mittwoch die Presse anlässlich des ersten Berichts zur Anwendung chemisch-synthetischer Pflanzenschutzmittel in Baden-Württemberg an den Landtag.
Als Basis des Berichts nannte Hauk Marktforschungsdaten und weitere Statistiken. Das Betriebsmessnetz als Mittel für die Datenerhebung sei noch nicht vollständig aufgebaut und nutzbar. Es soll ab 2022 in die weitere Berichterstattung einfließen.
Die „Baseline” von 1900 Tonnen jährlich als Mittelwert mehrerer Jahre bewertete Hauk als „gut”. „Ich hätte vorher geschätzt, dass wir bei etwa 3000 Tonnen liegen”, so der Minister. Für ihn ein Beleg, dass in Baden-Württemberg bereits heute nicht im Übermaß  Pflanzenschutzmittel angewendet werden.
Laut Ministerium findet der Einsatz der Mittel zu 98 Prozent in der Landwirtschaft statt. Die restlichen zwei Prozent entfallen auf Privathaushalte, Einsätze im Wald und bei der Bahn. Nach Einsatzbereichen sind 52 Prozent der Mittel Herbizide und 47Prozent Fungizide.  Insektizide machen weniger als ein Prozent aus. Akarizide bezeichnete Hauk als vernachlässigbare Größe.
Der Minister gab sich optimistisch, dass das Ziel erreicht werden kann, unter anderem mit Maßnahmen wie Anreizförderung, mehr Bioanbau und integriertem Anbau sowie  Entwicklung und Einsatz neuer Techniken und Verfahren.   Als Risiken für die Zielerreichung bezeichnete er den Klimawandel und das mögliche Auftreten neuer Schaderreger und Krankheiten.