Nachfrage muss der Treiber sein
Das Gebiet ist eines von insgesamt neun in Baden-Württemberg, die vom Stuttgarter Landwirtschaftsministerium als Bio-Musterregion anerkannt wurden. Verbunden mit dem Zertifikat ist auch eine Finanzspritze von bis zu 300000 Euro.
Derzeit liegt der Anteil biologischer Landwirtschaft in der Musterregion Freiburg bei 12,5 Prozent der Fläche und damit rund zwei Prozent über dem Landesdurchschnitt. Bis 2030 strebt Baden-Württemberg einen Ökolandbau-Anteil von 30 bis 40 Prozent an. Ein Ziel, das nur erreicht werden kann, wenn die Bio-Absatzquote gesteigert wird, wie der baden-württembergische Landwirtschaftsminister Peter Hauk vergangene Woche in Eichstetten im Rahmen der Auftaktveranstaltung der Musterregion betonte. „Aber es muss die Nachfrage der Treiber sein und nicht das Angebot”, sagte er.
Noch konkreter brachte es der in Eichstetten ansässige Großhändler Harald Rinklin, Geschäftsführer von Rinklin Naturkost, auf den Punkt: „Die Landwirtschaft steht bereit. Die gibt sofort Gas, wenn wir die Ware verkaufen.”
Der Nachfrage auf die Sprünge zu helfen, wird nun Andrea Gierdens Aufgabe sein. Die studierte Geografin stellte in Eichstetten ihr Konzept vor. Demnach liegt ihr Schwerpunkt vor allem darauf, Kooperationen zwischen Kantinenbetreibern und Erzeugern anzustoßen. Derzeit ist der Anteil von Bio-Produkten in der Außer-Haus-Versorgung verschwindend gering, was laut Jochen Rinklin von Rinklin Naturkost „wohl am Preis liegt”.
Auch die Konsumenten sollen überzeugt werden, mehr regionale Bio-Produkte zu kaufen. Vor allem die Stadtbevölkerung hat Gierden im Visier. Sie plant eine Veranstaltungsreihe in Kooperation mit der Musikhochschule Freiburg.