Motorsägen selber in Schuss halten
Der Aus- und Einbau von Anwerfseil und Rückholfeder ist in den jeweiligen Betriebsanleitungen der Motorsägenhersteller ausführlich beschrieben. Das Prinzip ist bei allen jedoch das gleiche:
- Die Befestigungsschrauben der Anwerfvorrichtung lösen und sie abnehmen.
- Die Befestigungsschraube lösen und die Seilrolle herausnehmen.
- Das alte Anwerfseil entfernen und das neue einziehen und mit einem Knoten sichern.
- Drei Umdrehungen auf die Seilrolle aufwickeln. Dann die Seilrolle gegen die Rückholfeder montieren, bis sie dort einrastet.
- Nun den Seilrollendeckel wieder montieren und das Seil durch das Loch im Anwerfgehäuse ziehen und im Anwerfgriff mit einem Doppelknoten sichern.
Ist die Säge mit einer einstellbaren Ölpumpe versehen, so wird sie meist mit einer mittleren Einstellung geliefert. Je nach Hersteller können die folgenden Positionen empfohlen sein: 13- bis 15-Zoll-Schiene: minimaler Ölfluss; 20- bis 28-Zoll-Schiene: maximaler Ölfluss; bei einer 16- bis 18-Zoll-Schiene bleibt die mittlere Einstellung erhalten.
Bei Temperaturen unter plus fünf Grad Celsius besteht die Gefahr der Vergaservereisung. Daher sollte die Warmluft des Zylinders genutzt werden. Bei vielen Sägenmodellen lässt sich die Ansaugluft entsprechend umleiten. Dies wird in der Betriebsanleitung exakt beschrieben. Bei höheren Temperaturen jedoch kann der Motor bei Warmluftzufuhr überhitzen. Die Vergasereinstellung darf nur von einer Fachwerkstatt vorgenommen werden. Einige Modelle haben jedoch eine Einstellschraube, die kleine Korrekturen erlaubt. Dies gilt insbesondere dann, wenn die Kette im Leerlauf mitdreht. Lässt sich das Mitdrehen nicht abstellen, darf die Säge nicht weiterverwendet werden und muss zur Fachwerkstatt.
- Statt grober Späne entsteht feines Sägemehl.
- Die Sägekette zieht nicht von allein ins Holz.
- Rauch entwickelt sich im Schnitt, obwohl Kettenspannung und Schmierung in Ordnung sind.
- Die Motorsäge rattert und springt.
Beim Schärfen gehören zur Basisausstattung Feillehren und Tiefenbegrenzerlehren. Allerdings ist darauf zu achten, die richtigen einzusetzen, denn sie variieren von Modell zu Modell. Wird die Kette im Wald geschärft, so bietet sich ein Feilbock an, eingeschlagen in einen Stubben, der wie ein Schraubstock verwendbar ist. Wer rittlings auf einem Baumstamm sitzt, kann die Säge mit beiden Schenkeln halten. Werden die Ellbogen auf den Oberschenkeln abgestützt, ist sogar beidhändiges Schärfen möglich.
Vor Beginn des Schärfens sollte die Kette gereinigt und anschließend strammer gespannt werden als im Normalbetrieb. Sodann ist der kürzeste Schneidezahn zu suchen und mit einer Schieblehre zu messen. Er dient als Richtzahn, denn nach seiner Länge und Höhe richten sich die aller anderen Schneidezähne.
Anschließend die Führungsschiene in einen Feilbock oder Schraubstock einspannen. Als erstes ist jetzt der Richtzahn zu schärfen, und zwar von innen nach außen. Das nochmalige Nachmessen zeigt das verbindliche Maß für alle anderen Schneidzähne. Wichtig ist es, die richtige Feile auszuwählen, denn jeder Kettenteilung ist ein bestimmter Rundfeilendurchmesser zugeordnet. Gefeilt wird stets in einem 90-Grad-Winkel zur Führungsschiene und nur im Vorwärtsstrich. Einige Hersteller markieren auf dem Schneidglied den Schärfwinkel und wann es so weit abgeschliffen ist, dass es auszutauschen ist. Das ist spätestens dann der Fall, wenn der längste Teil des Schneidzahns kürzer als vier Millimeter ist.
Da es sehr viel Routine erfordert, Sägeketten von Hand mit der Rundfeile korrekt zu schleifen, sollten Hilfen in Anspruch genommen werden. Das Schärfgitter lässt sich mit zwei Magneten an der Führungsschiene anbringen und zeigt durch Führungslinien den korrekten Schärfwinkel an. Erhältlich sind auch Feillehren, die für den richtigen Winkel sorgen. Dieses Hilfsmittel wird auf die Kette aufgesetzt und verfügt über zwei Rollen, auf denen die Feile am Schneidezahn entlang gleitet.
Man sollte beim Nacharbeiten des Tiefenbegrenzers die Feilenstriche zählen und bei allen anderen die gleiche Anzahl machen. Das stellt sicher, dass alle Tiefenbegrenzerabstände gleich groß sind. Fehler beim Schärfen entstehen durch falsche Werkzeuge, beispielsweise eine zu dünne Feile, den falschen Feilenhalter oder eine falsch abgerichtete Schleifscheibe. Falsche Schärfwinkel entstehen durch falsche Feilenführung, ein falsch eingestelltes Feil- oder Schärfgerät.