Ziel sei es, die erforderlichen 120Mio.Euro in dem
ohnehin anstehenden Ergänzungshaushalt einzustellen und die Gesamtsumme
von 180 Mio. Euro als „schnelle Hilfe” den Betrieben zu Verfügung zu
stellen. Wie dies erfolgen soll, ließ der Minister offen.
Die Berichterstatterin der SPD-Bundestagsfraktion für den Agraretat,
Esther Dilcher, zeigte sich unzufrieden mit der im Haushaltsentwurf der
Bundesregierung vorgesehenen Absenkung der Bundesmittel für die
Landwirtschaftliche Unfallversicherung (LUV) auf 100 Mio. Euro im Vergleich zu 177 Mio. Euro im vorigen Jahr.
Darüber werde in den Haushaltsberatungen „zu diskutieren sein”, kündigte
Dilcher an. Unterdessen forderte der Präsident des Deutschen
Bauernverbandes (DBV), Joachim Rukwied, die notwendige Erhöhung des
LUV-Bundeszuschusses aus den 180 Mio. Euro „Krisenmitteln” zu
finanzieren. Eine Entlastung bei den Berufsgenossenschaftsbeiträgen käme
Rukwied zufolge insbesondere den Vollerwerbsbetrieben zugute. Die
verbleibenden Mittel müssten zur „Stärkung der produktiven
Landwirtschaft” eingesetzt werden. Der Präsident kündigte dazu konkrete
Vorschläge des DBV an. Mehr Bundesmittel für die LUV forderten auch der
Zentralverband Gartenbau (ZVG), die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche
Landwirtschaft (AbL) und der Deutsche Forstwirtschaftsrat (DFWR).
In der Haushaltsdebatte kündigte Minister Özdemir Maßnahmen zur Stärkung
der Krisenanfälligkeit der Landwirtschaft an. Dazu zähle der Ausbau der
bestehenden Pro-
gramme zur Förderung von Energieeffizienz und erneuerbaren Energien in
der Landwirtschaft, eine finanzielle Aufstockung der
Eiweißpflanzenstrategie sowie Investitionen in die digitale
Infrastruktur, „damit Dünger effektiver eingesetzt werden kann”.
Zusätzlichen Finanzierungsbedarf machte der Minister für den Umbau der
Tierhaltung geltend. Zwar werde für den Zeitraum von 2023 bis 2026 eine
Summe von einer Milliarde Euro für die Stallbauförderung bereitstehen.
Für den flächendeckenden Umbau seien jedoch „weitere Schritte”
notwendig, sagte der Minister.