Land und Leute | 10. Oktober 2019

Mit den Aufgaben gewachsen

Von Gerhard Bernauer
Der Landesverband der Maschinenringe in Baden-Württemberg (LVMR) besteht seit 50 Jahren. Das wurde vergangene Woche im Reithaus in Ludwigsburg gefeiert.
Laut dem Jahresbericht 2018 von Geschäftsführer Dr. Hansjörg Weber verzeichnen die 28 Maschinenringe trotz Strukturwandel einen stetigen Mitgliederzuwachs. 2018 zählten sie  28.371 Mitglieder (+86), wovon 25.167 land- und forstwirtschaftliche Betriebe bewirtschaften. Deren Anteil an der gesamten landwirtschaftlichen Nutzfläche erreicht 67 %. 
„Wir müssen mehr darauf hinweisen, dass Landtechnik verbindet und Spaß macht”, sagte der LVMR-Vorsitzende Rolf Zobel.

Den Gesamtverrechnungswert (Umsatz) der Maschinenringe (MR) von rund 142 Mio. Euro bezeichnete Weber als stabil (−0,1 %). Leichte Zuwächse (1,1% und 2%) konnten mit fast 29 Mio. Euro die überbetriebliche Maschinenverwendung (ÜMV) und mit 18,6 Mio. Euro die Betriebs- und Haushaltshilfe erzielen. In diesem Bereich waren landesweit 583 Einsatzkräfte nahezu 600.000 Stunden beschäftigt. 
In der ÜMV sei mit 16.174 aktiven Mitgliedern eine gute Quote erreicht. Reine Auftragnehmer sind es 7715, die im Durchschnitt mit ihren Maschinen 3800 Euro  hinzuverdienten. 
Einen leichten Einbruch hatten wegen des milden Winters Landschaftspflege und Kommunalservice um −7,7 % auf rund 30 Mio. Euro. Die 1930 Auftragnehmer verdeutlichen die anhaltende Tendenz zur Professionalisierung dieses Sektors. Zu den 4715 Auftraggebern zählen 328 Städte und Gemeinden. 
Die Bauhilfe erzielte einen Jahresumsatz von rund 491.000 Euro (−2,9 %). Mit 5,6 Mio. Euro war der Rückgang beim Einsatz von Saison-AK sehr stark (22,7 %). 446 Betriebe wurden mit 863 Saisonarbeitskräften bedient. Den kräftigsten Rückgang um 41,1 % auf rund 4 Mio. Euro in der Arbeitnehmerüberlassung an gewerbliche Betriebe erklärte Weber mit Turbulenzen in einem MR, der in dem Bereich stark ist und dessen Zahlen nicht vorlagen. Er bewertete diesen Teilbereich mit 250 betreuten Unternehmen deshalb als stabil.
Ein Plus von 16,7 % auf  rund 44,1 Mio. Euro gab es bei den Vermittlungsgeschäften und dem Handel. Einigermaßen stabil verliefen die Geschäfte mit erneuerbaren Energien mit 8,3 Mio. Euro Umsatz (−1,7 %). Die Vereinsarbeit in der Beratung, Weiterbildung und bei Erholungsreisen zeigt sich stabil mit 1,8 Mio. Euro und einem Plus von 3,4 % .
Zufrieden zeigte sich Weber mit den Preisverhandlungen für den Betriebshilfsdienst 2019 mit den nichtlandwirtschaftlichen Kassen, bei denen Zuwächse von mehr als 3 % erreicht werden konnten. Sorgenkind bleibt die Entlohnung landwirtschaftlicher Aushilfskräfte, weil die Preise hier im Vergleich zu anderen Kassen nach wie vor unbefriedigend sind. Um dem Bereich eine Zukunftsperspektive zu eröffnen, arbeitet der Vorstand an neuen Strategien.
An dem von der EU und dem Land geförderten Forschungsprojekt „MR digital – überbetrieblicher Einsatz informationsgestützter Landtechnik” beteiligt sich eine Reihe von Maschinenringen. Das Projekt soll Smart-Farming für kleinere Betriebe ermöglichen. Hierzu sollen auch amtliche Geodaten bereitgestellt werden.
Plus bei Versicherungen
Verlängert werden die sehr guten Konditionen der Mietschlepper mit der Firma Claas Württemberg, von denen 2018 13 neu hinzugekommen sind (16 auslaufend). 2019 wurden neun neue Schlepper angemietet. Als Versicherungsmakler agiert seit 2010 die Maschinenring-Versicherungs-Vermittlung Baden-Württemberg, die beim Personal 2020 auf sechs Außendienstler aufstocken wird. Laut Weber wächst deren Geschäft stetig mit derzeit rund 1300 Kunden und knapp 5000 Verträgen.
Der LVMR-Jahresabschluss 2018 mit einer Bilanzsumme von 397.052 Euro und einem Jahresüberschuss von 22.817 Euro wurde einstimmig genehmigt. In der Nachwahl zum erweiterten Vorstand wurde der Geschäftsführer des MR Ortenau, Manfred Bannwarth, bis zur nächsten regulären Wahl 2020 in das Gremium gewählt.