Betrieb und Wirtschaft
| 06. November 2014
Milchpreis runter, Quotenpreis rauf
Von René Bossert
Die Trinkmilchpreise sinken, die Quotenpreise sind dagegen beim letzten Börsengang gestiegen.
Aldi hat mal wieder zugeschlagen, die Mitbewerber folgen wie üblich auf dem Fuße: Die Preise für Trinkmilch sinken als Konsequenz der jüngsten Verhandlungen um 10 Cent pro Liter. Sowohl Vollmilch als auch Milch mit 1,5 % Fett werden im Preiseinstiegssegement nun 10 Cent billiger und damit für 59 bzw. 55 Cent verkauft. Auch für andere Produkte der Weißen Linie wurden in ähnlicher Größenordnung Preise gesenkt.
Die Preisrunde war geprägt von den hohen Mengen auf der Angebotsseite und damit einem Verlauf, wie er immer mal wieder vorkommt: Für zunächst mit Aldi verhandelte Mengen waren Abschlüsse auf der Basis von 8,5 Cent weniger getätigt worden, heißt es aus der Branche. Weil aber einige Molkereien erheblichen Mengendruck verspürten, kam es zu Nachverhandlungen mit der Konsequenz weiterer Abschläge.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) erklärte, es sei nicht akzeptabel, dass Molkereien und Lebensmittel-Einzelhandel als einzige Antwort auf die derzeitige Marktsituation in das alte Verhaltensmuster der Billigpreispolitik zurückfielen. Man könne nicht immer höhere Standards bei Nachhaltigkeit und Qualität einfordern und eine solche Billigpreispolitik fahren.
Wer die Discounter zum alleinigen Sündenbock für den Preisverfall machen wolle, sei entweder naiv oder scheinheilig, betonte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM). Molkereiindustrie und die ihr nahestehenden Verbände hätten alle Warnsignale für einen einbrechenden Markt ignoriert, die seit Herbst 2013, spätestens aber seit Frühjahr zu erkennen waren. Der BDM forderte Bundesagrarminister Schmidt auf, einen runden Tisch einzuberufen.
Der Deutsche Bauernverband (DBV) erklärte, es sei nicht akzeptabel, dass Molkereien und Lebensmittel-Einzelhandel als einzige Antwort auf die derzeitige Marktsituation in das alte Verhaltensmuster der Billigpreispolitik zurückfielen. Man könne nicht immer höhere Standards bei Nachhaltigkeit und Qualität einfordern und eine solche Billigpreispolitik fahren.
Wer die Discounter zum alleinigen Sündenbock für den Preisverfall machen wolle, sei entweder naiv oder scheinheilig, betonte der Bundesverband Deutscher Milchviehhalter (BDM). Molkereiindustrie und die ihr nahestehenden Verbände hätten alle Warnsignale für einen einbrechenden Markt ignoriert, die seit Herbst 2013, spätestens aber seit Frühjahr zu erkennen waren. Der BDM forderte Bundesagrarminister Schmidt auf, einen runden Tisch einzuberufen.
Sehr viel Quote gehandelt
Während die Milchpreise auf dem Weg nach unten sind, stieg am Montag beim letzten Milchquotentermin bei hoher Handelsmenge um drei Cent je Kilogramm. Der Preis bei der 44. und letzten Milchquotenbörse am Montag lag nach Angaben des Deutschen Bauernverbandes (DBV) bei 12 Cent im Bundesmittel, 14 Cent (+5 Cent) waren es im Westen, 5 Cent (–1 Cent) im Osten. Die gehandelte Menge lag mit 363 866 Tonnen auf Rekordhöhe. Die Nachfrage überstieg das Angebot um 108 662 Tonnen. Die Zahl der Börsenteilnehmer betrug 9440 und war damit fast doppelt so hoch wie auf der letzten Sommerbörse. 74 % aller Nachfrager konnten bedient werden.
Die regionale Quotenwanderung folgt üblichen Mustern: Für Niedersachsen (inklusive Schleswig-Holstein, Bremen und Hamburg) steht ein positiver Saldo von rund 45 000 Tonnen zu Buche, in fast ähnlichem Maße sind Quoten aus Bayern abgeflossen. Der Saldo von Baden-Württemberg weist eine schwarze Null auf. Alle 505 Anbieter von Quoten im Südwesten waren erfolgreich, von den 587 Nachfragern waren es 444.
Der hohe Druck durch die drohenden Superabgaben sei Grund für den Preisanstieg, erklärte der DBV. Der Verband geht davon aus, dass eine Anpassung des Fettkorrekturfaktors für das letzte Milchquotenjahr 2014/15 nicht mehr politisch durchsetzbar sein wird.
Der hohe Druck durch die drohenden Superabgaben sei Grund für den Preisanstieg, erklärte der DBV. Der Verband geht davon aus, dass eine Anpassung des Fettkorrekturfaktors für das letzte Milchquotenjahr 2014/15 nicht mehr politisch durchsetzbar sein wird.