Forscherinnen und Forscher des
Leibniz-Instituts für Nutztierbiologie (FBN) in Dummerstorf haben ein neues Verfahren zur Vorhersage des Methanausstoßes einer Milchkuh entwickelt. Die patentierte Methode baut auf den Parametern Milchfett und Milchmenge auf.
Für die neue Analysemethode werden keine zusätzlichen Geräte benötigt. Es genügen die Daten aus der monatlichen Milchkontrolle.
Erstmals sei es möglich, aus einer Milchfettanalyse und der täglichen Milchmenge einer Kuh die tatsächliche Methanemission zu berechnen, teilte das FBN mit. Dem Institut zufolge wurde für die neue Methode von der Europäischen Union, den USA sowie Kanada ein Patent erteilt. Für diese Analyse brauche es keine zusätzlichen Geräte, da die erforderlichen Daten in vielen Laboren bereits für die monatliche Milchkontrolle erhoben würden. Im Vergleich zu anderen Methanschätzverfahren werde in diesem patentierten Verfahren die Milchleistung mit einbezogen und die Methan-emissionen könnten tierindividuell berechnet werden. Dabei sei der Ausstoß dieses Treibhausgases abhängig von der Futteraufnahme, welche den mengenmäßig bedeutendsten Faktor für den Methanausstoß darstelle, erläuterte die Leiterin des FBN-Instituts für Ernährungsphysiologie, Prof. Cornelia C. Metges. Sie wies zudem darauf hin, dass zur exakten Bestimmung der Methanemission am FBN deutschlandweit die einzigen Respirationskammern zur Verfügung stünden.
„Bei unseren Messreihen konnten wir eindeutig feststellen und wissenschaftlich belegen, dass sich aus der Milchfettzusammensetzung und der Milchmenge eine realitätsnahe Schätzung des Methanausstoßes ermitteln lässt”, hob Metges hervor.
Reduktion möglich
Da die Fütterung eine wichtige Rolle für den Ausstoß des Gases von Rindern spiele, könne über ein entsprechendes Fütterungsmanagement auch eine nachhaltige Verringerung erzielt
werden. „Allerdings fehlen die betriebswirtschaftlichen Anreize für die Landwirte, hier aktiv zu werden”, merkte die Forscherin an. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Till Backhaus gratulierte dem FBN zum Forschungserfolg.
Die patentierte Formel könne Grundlage für besondere Vermarktungswege oder konkrete Nachweise der Klimaeffekte der Milchproduktion und Landwirtschaft werden.