Maschinenschnitt hat nicht nur Vorteile
eine Anpassung des Messerbalkens an nicht exakt gerade stehende Bäume und Bodenunebenheiten in der Fahrgasse können so ausgeglichen werden. Bei einem Reihenabstand von 3,5 m beträgt der Zeitaufwand für den maschinellen Schnitt der Baumreihen etwa 2 bis 3 h/ha. Kostengünstig ist ein Messerbalken von 2,0 m bis 2,5 m Länge, welcher an der Front des Schleppers angebracht ist. Hiermit können Spindelreihen vertikal und mit Neigung individuell in Form gebracht werden. Die Schnitthöhe entspricht der Länge des Messers. Bei der Anbringung des Messerbalkens an einem Hubgerüst oder Frontlader kann die Höhe variiert werden.
Wesentlich variabler ist ein Schnittgerät mit zwei leicht verstellbaren Messerbalken. Das am Augustenberg eingesetzte Schnittgerät basiert auf einem von Dr. Franz Ruess, LVWO Weinsberg, in Zusammenarbeit mit der Firma Fischer aus Gemmrigheim entworfenen Prototypen. Die beiden Messerbalken sind an einem Frontanbauhubgerüst angebracht. Die Position der Messerbalken wird hydraulisch geregelt und kann so schnell an verschiedene Kulturen angepasst werden. Aufgrund dieser Flexibilität können Beerensträucher, Kern- und Steinobstspindeln sowie Sonderformen wie Mikado, Teller- und Trichterkronen an der Peripherie begrenzt werden. Lediglich Überdachungen erfordern besondere Aufmerksamkeit.
- Der Umstellungsschnitt findet bei allen Obstarten in der Vegetationsruhe statt. Die zukünftige Tiefe der Fruchtwand wird festgelegt. Es empfiehlt sich, möglichst dicht am Stamm entlang zu schneiden.
- Die diesjährigen Triebe werden möglichst dicht entlang der Schnittlinie des Umstellungsschnittes oder des Vorjahresschnittes abgeschnitten. Beim Schnitttermin Ende Mai bilden sich vermehrt Blütenknospen, der Nachtrieb ist reduziert und schließt zeitig ab.
- Ein Rückführungsschnitt ist erforderlich, wenn sich durch mehrjährigen Begrenzungsschnitt die Schnittlinie nach außen verschiebt. Am sinnvollsten wird die Fruchtwand wieder schmal geschnitten, wenn sehr viele Blütenknospen bzw. ein Vollertragsjahr zu erwarten ist.
Der Umstellungsschnitt findet bei allen Obstarten in der Vegetationsruhe statt. Die zukünftige Tiefe der Fruchtwand wird festgelegt. Es empfiehlt sich, möglichst dicht am Stamm entlang zu schneiden.
Die diesjährigen Triebe werden möglichst dicht entlang der Schnittlinie des Umstellungsschnittes oder des Vorjahresschnittes abgeschnitten. Beim Schnitttermin Ende Mai bilden sich vermehrt Blütenknospen, der Nachtrieb ist reduziert und schließt zeitig ab.
Ein Rückführungsschnitt ist erforderlich, wenn sich durch mehrjährigen Begrenzungsschnitt die Schnittlinie nach außen verschiebt. Am sinnvollsten wird die Fruchtwand wieder schmal geschnitten, wenn sehr viele Blütenknospen bzw. ein Vollertragsjahr zu erwarten ist.
- hängendes Holz zurückgenommen,
- nach oben wachsende Triebe, welche von der Maschine nicht erfasst werden, eingekürzt und
- Konkurrenztriebe entfernt.
In Abb. 2 auf der Vorseite sind die Arbeitszeiten für den Spindelschnitt und den Ergänzungsschnitt bei mit der Schnittmaschine geschnittenen Fruchtwänden über drei Jahre dargestellt.
Zu der Arbeitszeit für den Ergänzungsschnitt wurde die Fahrtzeit für den Maschinenschnitt bei 2 km/h eingerechnet (Abb. 3). Fruchtwände und Spindeln wurden vom Betriebsleiter mit einer Akkuschere geschnitten. Die oberen Bereiche konnten von einer selbstfahrenden Arbeitsbühne aus erreicht werden. Sind ausreichend Blütenknospen vorhanden, kann bei allen Schnittarten schneller gearbeitet werden als beim knospenschonenden Schnitt. Zur Arbeitszeitersparnis beim Schnitt sind weitere Einsparungen, zum Beispiel bei der Ausdünnung mit dem Darwin-Fadengerät und bei der Ernte möglich.
- Durch die kurzen Äste sind die Blüten und später die Früchte außen am Baum und dadurch gut auszudünnen und zu ernten.
- Der Einsatz von weiteren Kulturmaßnahmen wird erleichtert, zum Beispiel bei der Ausdünnmaschine Darwin.
- Wahrscheinlich eine reduzierte Abdrift durch eine geschlossene Laubwand.
- Der Schnitt von Hand wird vereinfacht und ist leicht erlernbar.
- Die Ausfärbung der Früchte ist gleichmäßiger und die Pflückleistung höher.
- Sollte es je einen Ernte-Roboter geben, könnte er hier sicher am einfachsten eingesetzt werden.
- Die erhöhte Fruchtbarkeit erfordert eine konsequente Blütenreduzierung, um den Zeitaufwand für die Handausdünnung zu begrenzen.
- Schwachwachsende Anlagen erbringen nicht genügend Triebleistung, um die Früchte zu ernähren.
- Kernobstanlagen sind nur in Nord-Südrichtung sinnvoll; inwieweit das auch für Steinobstanlagen gilt, muss noch endgültig geklärt werden.
- Durch einen möglichen Überbehang wird die Fruchtreife leicht verzögert, die Fruchtgröße und die Ausfärbung sind etwas geringer.
- Um den gleichen Ertrag wie bei Spindelanlagen zu erzielen, sind höhere Bäume erforderlich; hierfür ist eine Investition in eine Arbeitsplattform notwendig.
- Höhere Anlagenkosten durch enge Pflanzabstände und ein stabileres Pfahlgerüst.
- Die Anschaffung einer Schnittmaschine ist für einen Kleinbetrieb zu teuer.
- Relativ einfache Anbauform, auch Fachfremde könnten in den Tafelobstanbau einsteigen.
- Die Anlage kann im Frühjahr auch ohne Winterschnitt zu Pflanzenschutzmaßnahmen befahren werden.
- Das Durchfahren mit derArbeitsbühne für den Gipfelschnitt (über zwei Meter Höhe) wird dadurch vereinfacht. Der Schnitt von oben ist körperlich weniger belastend als die Streckbewegungen nach oben.
- Es werden keine Triebe in die Fahrgasse zu lang belassen.
- Der Winterschnitt wird vereinfacht, da bereits viele Äste eingekürzt sind.
Schädlinge und Krankheiten nahmen durch maschinellen Schnitt bisher nicht zu. Wichtig sind mäßig wüchsige Bäume mit bedarfsgerechter Düngung.
Eine Baumschnittmaschine ersetzt kein Fachwissen – sie kann dem Obstbauern im Winter aber mehr Zeit für anstehende Betriebsentscheidungen freihalten.
Tabelle: Hektarerträge bei Gala "Schniga" über drei Jahre