Land und Leute | 05. Dezember 2019

Gut gerüstet für moderne Betriebsführung

Von Hans Hörl
47 Landwirtinnen und Landwirte im Regierungsbezirk Freiburg haben die Meisterprüfung bestanden. Zum erfolgreichen Abschluss erhielten sie die Urkunden.
Mit der Urkunde in Händen stellten sich die neuen Landwirtschaftsmeister für ein Erinnerungsfoto auf.
Regierungsvizepräsident Klemens Ficht und BLHV-Vertreter Friedbert Schill überreichten die Meisterbriefe. Zudem erhielten sechs Agrarbetriebswirte zum 25-Jährigen eine Silberne Urkunde. Abteilungspräsident Michael Krumm lobte in seiner Ansprache auch die Organisatoren der Prüfungen, während Regierungsvizepräsident Klemens Ficht hervorhob: „Die grünen Berufe liegen uns besonders am Herzen, wir begleiten sie in der Ausbildungszeit bis zum Meister.” Die Veranstaltung sei auch wichtig, damit die jungen Meister sich mit den Jubilaren austauschen könnten, denn nirgends sei der Wandel so stark spürbar wie in der Landwirtschaft, so Ficht. Die Landwirtschaft stehe als Produzent hochwertiger Lebensmittel ebenso wie als Dienstleister im Bereich Freizeit und Erholung, Naturschutz und Landschaftspflege vor großen Herausforderungen. „Sie müssen vorausschauend immer den Blick auf Brüssel richten.”  Zum Volksbegehren „Pro Biene” meinte Ficht, es sei gut, dem Volk eine Stimme zu geben, doch manches könne die Bevölkerung nicht entscheiden, weil sie die Grundlagen nicht kenne. „Sie als Junglandwirte müssen sich den Anforderungen stellen. Erheben Sie Ihre Stimme!”, appellierte der Regierungsvizepräsident.
Die Jahrgangsbesten wurden geehrt
Als Beste des Jahrgangs wurden Marco Himmelsbach aus Seelbach (Ortenaukreis), Patrick Moog (Hüfingen) und Michael Schwörer (Villingen-Schwenningen) ausgezeichnet. Als Sprecher der frischgebackenen Meister meinte Marco Himmelsbach,  man habe sehr von gegenseitigen Betriebsbesuchen an den fachpraktischen Tagen profitiert. Die Fachschule für Landwirtschaft bezeichnete  er als „Ideenschmiede”, an der man einige Anregungen für den eigenen Betrieb gefunden habe. „Wir haben eine große Kiste mit Werkzeug gepackt, aber darauf dürfen wir uns nicht ausruhen”, zog er ein Fazit. „Wir müssen die Leidenschaft für die Landwirtschaft erfolgreich leben!” Er hoffe auf motivierte Jugendliche, um die Landwirtschaft in der Region zu halten, „denn wir haben das Zeug dazu,  hochwertige Lebensmittel zu produzieren”. Am Schluss stand der Dank an Familie, Fachschullehrer, praktische Ausbilder, Prüfer, Landwirtschaftsämter und das Team des Regierungspräsidiums. Himmelsbach bedauerte sehr, dass der im Juli überraschend verstorbene Fachschulleiter Hanspeter Wieland nicht dabei sein könne, der für sie eine große Hilfe gewesen sei. Friedbert Schill sah sich in den gegenwärtig bewegten Zeiten an den Turmbau zu Babel erinnert mit der Forderung nach „schneller, höher, weiter”. „Die Menschen haben sich verrannt”, sagte er. „Es kommt zu Verwerfungen, wir leben in einer Blase.” Die jungen Meister übernähmen Verantwortung. Darin stecke der  Begriff „Antwort”, und die müsse man auf alles geben können.  „Die Kraft, die sich in diesen Tagen in den Demonstrationen der Landwirtschaft geäußert hat, führt zu einer veränderten Wahrnehmung der Landwirtschaft. Auch im Kabinett hat man jetzt mehr Verständnis für die Landwirte.” Gefordert seien gegenseitiges Stützen und Geschlossenheit im Berufsstand. Schill schloss mit einem Ausspruch von George B. Shaw: „Das größte Problem in der Kommunikation ist die Illusion, sie hätte stattgefunden.” Ausbildungsleiter Helmut Lehmann vom Regierungspräsidium Freiburg würdigte den Jubiläumsjahrgang der Agrarbetriebswirte, der vollzählig erschienen war. „Er war mit sechs Teilnehmern der kleinste, aber der nachhaltigste Jahrgang”, erinnerte er sich. Er rief dazu auf, der Öffentlichkeit ein positives Bild von der Landwirtschaft zu vermitteln und sich zu engagieren, auch in Ausbildung und Prüfungsausschüssen.
Die Landwirtschaftsmeisterinnen und -meister
Jessica Bachmann (Sulz/Neckar), Jonas Bachthaler (Inzlingen), Andreas Banholzer (Dietingen), Jan Bayha (Kandern-Tannenkirch), Bianca Bruder (LÖ-Brombach), Johannes Bucheli (Gailingen), Tobias Christ (Seelbach), Roland Dold (Elzach), Fabian Döring (Stockach), Michael Droner (Lahr), Daniel Gohl (Stockach), Uwe Götz (Hüfingen), Britta Harter (Gengenbach), Jochen Heizmann (Dornhan), Luca Hermann (St. Märgen), Marco Himmelsbach (Seelbach), Moritz Hirt (Brigachtal-Klengen), Benjamin Hübschle (Überlingen-Bonndorf), Benedikt Isele (Ühlingen-Birkendorf), Andreas Jäger (WT-Gurtweil), Christoph Jilg (Oberharmersbach), Vanessa Keller (WT-Gurtweil), Marc Kemmler (Kusterdingen-Wankheim), Lukas Knörle (Unterkirnach), Robin Korte  (Freiamt), Thorben Mahlendorf (Lenzkirch), Sebastian Mellert (Schuttertal-Schweighausen),  Ralf Moll (Hohenfels-Kalkofen), Patrick Moog (Hüfingen), Sebastian Reinbold (Freiamt), Markus Renner (Stockach-Mahlspüren), Thomas Riesterer (Stegen-Eschbach), Christian Saier (Breitnau), Christian Sauter (Au), Daniel Schillinger (Freiamt), Erik Schultheiß (Neuenburg-Grißheim), Franz-Josef Schultheiß (Haslach-Bollenbach), Michael Schwörer (Villingen-Schwenningen), Tobias Selinger (Freiamt), Hermann Singler (Schuttertal-Schweighausen), Tim Spengler (Neuried-Schutterzell), Max Thoma (Trossingen), Sarah Tröndle (WT-Gurtweil), Matthias Vogel (Neuenburg-Grißheim), Moritz Vogel (Hartheim), Lorenz Weber (Löffingen-Dittishausen), Norbert Winkler (Albbruck-Schadenbirndorf).