Land und Leute | 01. Dezember 2022

Die Spitze des Berufsstandes erreicht

Von Petra Littner
Zweieinhalb Jahre Fachschule liegen hinter den insgesamt 47 Absolventen und Absolventinnen, die nun ihre Meisterbriefe erhielten. Traditionell gab es für die Berufe Landwirt und Winzer eine gemeinsame Feier.
Für Bildungsreferent Helmut Lehmann war es eine Freude, den Meisterschülern die Urkunden live zu überreichen.
Ein bewegender Moment – so nannte es Bildungsreferent Helmut Lehmann, als er die erwartungsvollen Gäste zur Meisterbriefübergabe im Regierungspräsidium Freiburg begrüßte. „Sie stehen jetzt an der Spitze Ihres Berufsstandes”, richtete er seinen Glückwunsch an die 35 Landwirtinnen und Landwirte sowie zwölf Winzerinnen und Winzer, die mit der Meisterprüfung nun berechtigt sind, einen Betrieb zu führen und auch selbst in ihrem Beruf auszubilden. 15 Absolventen aus verschiedenen Landkreisen hatten den Fachschulkurs Ökolandbau  in Emmendingen besucht. Weitere  20 Schüler absolvierten ihre Ausbildung an der Fachschule für Landwirtschaft in Donaueschingen. Gerne waren sie nach Freiburg gekommen, um ihre Meisterbriefe nun persönlich in Empfang zu nehmen.
Herausforderungen annehmen
Vizepräsident Egon Busam überbrachte die Grüße des BLHV zusammen mit dem Appell, sich in Verbänden zu engagieren.
Wie vielseitig die Aufgaben in der Landwirtschaft sind und welche Herausforderungen ein Betriebsleiter  bewältigen muss, erläuterte Abteilungspräsident Michael Krumm. „Meisterlicher Nachwuchs wird dringend benötigt”, betonte er im Hinblick auf die stetige technische Entwicklung und die steigenden gesellschaftlichen Ansprüche. In diesem Zusammenhang appellierte Krumm an die jungen Meisterinnen und Meister, sich  auch berufsständisch zu engagieren und ihren Betrieb zur Ausbildungsstätte anerkennen zu lassen. Darüber hinaus sei es wichtig, ein positives Bild von der Landwirtschaft zu zeichnen. Als beachtliche Leistungen führte er neben der Produktion von hochwertigen Lebensmitteln   die Landschaftspflege, die Schaffung von Arbeitsplätzen sowie Urlaubs- und Freizeitangebote  auf. „In der Unternehmerschule haben Sie das nötige Rüstzeug erhalten”, fasste Krumm mit Blick auf sich stetig ändernde  Rahmenbedingungen und zunehmende gesellschaftliche Erwartungen, zum Beispiel  beim Tierwohl und Umweltschutz, zusammen.
Rückblick aus Sicht der Absolventen
Im Interview erläuterte sodann einer der Jahrgangsbesten, Andreas Wolber aus Löffingen-Seppenhofen, seine Ziele: Als junger Meister will er in den Familienbetrieb einsteigen, der auch Dienstleistungen als Lohnunternehmer anbietet. Der Meisterbrief als Landwirt stelle dabei für ihn die ideale Ergänzung zu seiner ersten Ausbildung zum Land- und Baumaschinenmechatroniker dar. Wolber liegt aber auch die Aufklärungsarbeit  am Herzen. „Man muss zeigen, was die deutsche Landwirtschaft leistet.”  Johanna Schröder aus Rottenburg-Kiebingen, Jahrgangsbeste der Meisterklasse für ökologischen Landbau an der Fachschule Emmendingen-Hochburg, will sich nun intensiv auf die Suche nach einem eigenen Hof machen. Dort könne sie sich auch Bildungsarbeit vorstellen, beispielsweise  in Form eines Bauernhofkindergartens,  beschrieb sie ihre Vision. BLHV-Vizepräsident Egon Busam verband seine Glückwünsche mit einem Aufruf: „Engagieren Sie sich in Verbänden und Vereinen – es lohnt sich für Sie persönlich und für die Allgemein
Drei der Jahrgangsbesten blickten im Namen aller Absolventen auf die Fortbildung zurück. (Von links): Johanna Schröder, Andreas Wolber und Winzer Andreas Friedrich.
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Die Meisterinnen und Meister im Beruf Landwirt
Die nachfolgenden Absolventinnen und Absolventen haben den Meisterkurs im Beruf Landwirt besucht, 15 davon an der Fachschule Emmendingen-Hochburg und weitere 20 an der Fachschule für Landwirtschaft in Donauseschingen:  
Landwirtschafts-Meisterinnen und Meister der Fachschule Emmendingen-Hochburg
 
Fachschulkurs Ökologischer Landbau, Bildungszentrum Emmendingen-Hochburg:
Dirk Brandsma, Wittlich; Michael Gaus, Fluorn-Winzeln; Georg Haberstroh, Gütenbach; Marco Hansmann, Mühlenbach; Daniel Kaltenbach, Schönwald; Pascal König, Friesenheim-Oberschopfheim; Felix Köstlin, Winterbach; Carsten Langenohl, Buggingen; Joachim Leitz, Ühlingen-Birkendorf; Jakob Luther, Sexau; Thomas Maurer, Bad Schussenried; Silas Metzger, Bad Dürrheim; Felix Ruff, Bergatreute; Johanna Schröder, Rottenburg; David Zwickl, Biederbach.
die Landwirtschafts-Meisterinnen und -Meister der Fachschule in Donaueschingen.
 
Fachschule für Landwirtschaft Donaueschingen: 
Georg Bäurer, Hüfingen-Fürstenberg; Theo Beliny, Königsfeld-Buchen-
berg;  Markus Effinger, Brigachtal-Überauchen; Robin Flügel, Öhningen-Schienen; Jan Gehring, Obernheim; Reinhard Häßler, Brigachtal-Kirchdorf; Julian Horlacher, Radolfzell-Böhringen; Simon Hug, Küssaberg-Dangstetten; Stephan Jäckle, Eschbronn-Mariazell; Alexander Korsch, VS-Rietheim; Bernd Mattes, Böttingen; Franziska Merkt, Löffingen-Dittishausen; Lisa Rieple, Löffingen-Unadingen; Daniel Rist, Brigachtal-Klengen; Kevin Rottler, Dunningen-Seedorf; Sandra Schönfel, Hausen ob Veren; Jonathan Vogelbacher, Albbruck-Birndorf; Maximilian Winterhalder, Villingen-Schwenningen-Obereschach; Andreas Wolber, Löffingen-Seppenhofen; Sven Ziegler, Dornhan.
Die Winzermeister
Andreas Friedrich, der wie Julian Schill mit der Durchschnittsnote 1,4 einer der beiden jahrgangsbesten Winzer wurde, seine Ziele: Er will nun  zuhause kräftig mit anpacken und  den Familienbetrieb  optimieren. Wichtig ist ihm auch das entstandene Netzwerk. Kim Bronner, Müllheim; Andreas Friedrich, Ehrenkirchen-Kirchhofen; Mahele Gödecke, Vogtsburg-Burkheim; Simon Hofmann, Egringen; Martin Mäder, Freiburg-Waltershofen; Julian Schill, Bötzingen; Robby Schwendemann, Zell-Weiersbach; Daniel Sitterle, Ehrenkirchen-Kirchhofen; Sebastian Steinle, Ehrenkirchen-Ehrenstetten: Felix Waßmer, Bad Krozingen-Schlatt; Marvin Waßmer, Bad Krozingen-Schlatt; Simon Wochner, Merdingen.