Land und Leute | 23. Juli 2020

2020 wird kein L.U.I verliehen

Von Christina Mikuletz
Seit 1997 wird jährlich der Landwirtschaftspreis für Unternehmerische Innovationen, kurz L.U.I, vergeben. Momentan stehen eher Existenzsorgen im Mittelpunkt, deshalb wurde die Prämierung für dieses Jahr ausgesetzt.
2020 wird wohl als Jahr der Corona-Pandemie in die Geschichte eingehen. Wahrscheinlich aber auch als ein Jahr der Innovationen. Schließlich war es noch nie so wichtig, sich in kürzester Zeit neue Einkommensquellen zu erschließen bzw. neue Ideen zu entwickeln, um den eigenen Betrieb am Laufen zu halten. Eigentlich also ein perfektes Jahr für einen Innovationspreis? Leider nicht. Zum einen sind viele potenzielle Bewerberinnen und Bewerber gerade damit beschäftigt, ihr Einkommen zu sichern. Die Sorge, unbeschadet durch die Krise zu kommen, hat viele noch fest im Griff. Sie sind vielerorts gerade dabei, ihre Innovationen umzusetzen, zu überprüfen und nachzubessern. Noch ist keine Zeit, sich damit für einen Preis zu bewerben. Dazu kommt, dass für die Landjugendverbände, die den Preis zusammen mit den Bauernverbänden, den Landfrauenverbänden sowie der ZG Raiffeisen und dem Baden-Württembergischen Genossenschaftsverband ausloben, eine sichere Planung schwierig ist. Könnte die Juryfahrt im September überhaupt stattfinden? Wäre eine Preisverleihung im bisherigen Stil im Dezember überhaupt möglich? Da diese Fragen momentan nicht zu klären sind, hat sich der L.U.I-Beirat dazu entschlossen, die Preisvergabe 2020 auszusetzen. Stattdessen werden alle Bewerbungen, die bereits eingetroffen sind, ins nächste Jahr mitgenommen. Nicht nur der Jury-Vorsitzende Jonas Kaufmann geht davon aus, dass es 2021 ein spannendes L.U.I-Jahr geben wird. Denn schließlich erschließen sich neue Wege meist dann, wenn ausgetretene Pfade versperrt sind. Nächstes Jahr wird sich zeigen, welche Ideen zwar in der Not geboren wurden, sich aber doch als zukunftsfähig erwiesen haben.