Land und Leute | 11. September 2014

Häuserschluchten, Urban Gardening, Central Park und Miami Beach

Von Lena Flubacher
New York City – Die Stadt, die niemals schläft: Dieses Motto begleitete 30 reisebegeisterte Landjugendliche aus Südbaden Ende August auf einer 14-tägigen USA-Reise nach New York City und Miami Beach. Während des Städtetrips standen viele der weltbekannten Sehenswürdigkeiten der Acht-Millionen-Einwohner-Metropole auf dem Programm.
Sehr beeindruckend waren der Blick vom Empire State Building, die tausend Farben und Lichter am Times Square, aber auch eine Walking-Tour durch die Häuserschluchten Manhattans. Ein Besuch der 9/11-Gedenkstätte und des entsprechenden erst neulich eröffneten Museums bewegte alle sichtlich, da dieses Stück Geschichte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer einst bewusst miterlebt hatten.
Weitere Programmpunkte waren eine Segelschifffahrt auf dem Hudson River mit Blick auf die Skyline Manhattans bei Nacht, ein Spaziergang über die Brooklyn Bridge, die Überfahrt nach Liberty und Ellis Island inklusive Fotoshooting mit der Freiheitsstatue und vieles, vieles mehr. Zwei Tage standen zur freien Verfügung. Manche gingen shoppen im „Macy’s” , dem wohl größten und ältesten Kaufhaus der Welt, oder in vielen anderen  Geschäften. Ein Teil der Gruppe verfolgte das New Yorker Football-Derby zwischen den Giants und Jets live im Stadion. Andere radelten gemütlich durch den Central Park oder suchten einen Adrenalinkick und den ganz besonderen Blick bei einem Heliflug über Manhattan. 
Auch kulinarisch wurde einiges geboten, schließlich zählt New York mehr als 18 000 Restaurants: Von klassischem Burger, Steak oder Sandwich bis hin zu Black Forest Restaurant, Chinatown oder den Restaurants  in Little Italy – für jeden Geschmack war etwas dabei. Wer abends einen Cocktail mit einem gigantischen Blick auf die Stadt genießen wollte, besuchte eine der zahlreichen und total angesagten Rooftop Bars.
 
 
Verkauf ab Dach
Das neue One World Trade Center beeindruckte.
Zum Programm gehörte ein „Grüner Tag”: Die Gruppe besuchte zwei verschiedene Urban-Gardening-Projekte, bei denen Gemüse mitten in der Stadt auf den Dächern der Häuser angebaut wird. Die ehrenamtlichen Gärtner von der „Hell’s Kitchen Rooftop Farm” bauen auf dem Dach ihrer Kirche verschiedene Gemüsesorten an. Dieses verteilen sie kostenlos an ärmere Menschen. Trotz 35 Grad im Schatten haben auch die Südbadner und Südbadnerinnen Hand angelegt: Sie ernteten Tomaten und Kräuter, gossen Pflanzen und leisteten damit einen kleinen Beitrag zu diesem Projekt.
Ein hingegen wirtschaftliches Ziel verfolgen die Farmer der  Brooklyn Grange Farm. Sie wollen mit ihrem Projekt auch finanzielle Erfolge erzielen. Salate, verschiedene Gemüsesorten, Kräuter und Honig werden direkt „ab Dach” auf Märkten, in Gemüseläden und durch Abo-Kisten verkauft. Ebenfalls hat sich die Gruppe zur Aufgabe gemacht, die Stadtbevölkerung und vor allem Kinder über die Herkunft von Lebensmitteln sowie über gesunde Ernährung aufzuklären. Deshalb leben auf der Farm auch rund ein Dutzend Hühner. So erfahren Schulklassen bei Führungen, dass die Eier von Hühnern gelegt werden und nicht im Supermarkt in Eierkartons wachsen. Die Brooklyn Grange Farm produziert auch ihren eigenen Großstadt-Honig, mit mehreren Bienenvölkern in ihren Dachgärten. Von dessen Qualität konnte sich die Gruppe aus Südbaden bei einer kleinen Honigverkostung überzeugen.
Nach den Rooftops besichtigte die Reisegruppe den 350 Hektar großen Central Park. Am Ende der Führung überraschte Reiseleiterin Michaela Schöttner mit einem vor Ort bestellten Picknick. Der Abschluss des „Grünen Tages” war ein Spaziergang mit Guide über die Highline, eine stillgelegte Hochtrasse für den Warenverkehr. Diese wurde als grüne Oase für die Stadtbevölkerung angelegt.
Auch besuchten die Landjugendlichen zwei landwirtschaftliche  Betriebe auf Long Island, um die Felder und Verarbeitungsräume der Satur-Farm zu besichtigen.  Der Betrieb hat sich auf verschiedene Salate, Kräuter und Lauch spezialisiert. Auf  100 Hektar Fläche wird im Sommer auf Long Island und im Winter in Florida produziert. Somit kann das ganze Jahr geerntet werden, zum Vorteil für die Kundschaft, vorwiegend Restaurants und Geschäfte in New York City.
Zudem stand ein Besuch bei Paumanok Vineyards  auf dem Programm. Ursula Massoud, die aus der Pfalz stammt, führt mit ihrem Mann und drei Söhnen das Weingut in Aquebogue.  Auf  45 Hektar bauen sie Chenin Blanc, Sauvignon Blanc, Riesling, Chardonnay sowie die Rotweinsorten Merlot, Cabernet Sauvignon, Cabernet Franc und Petit Verdot an. Im Anschluss an eine Betriebsbesichtigung samt Rebbegehung verkostete die Gruppe bei einer Weinprobe die typischen Spezialitäten des Weinguts. Paumanok Vineyards  verkauft einen Großteil der Weine direkt ab Hof, da Long Island ein beliebtes Ziel für Wochenendausflüge der New Yorker ist. Zudem finden sich die Poumanok-Weine auf den Karten von angesagten New Yorker Restaurants und ein kleiner Teil wird nach Europa exportiert. Das Weingut ist sehr erfolgreich und will sich deshalb stetig vergrößern und neue Rebflächen dazunehmen. Der Erfolg spiegelt sich auch in der Preisstruktur wider: Ab 30 Dollar aufwärts lässt sich eine Flasche erstehen.
Unterwasserwelt erkundet
Nach sieben Tagen Großstadtdschungel freute sich die Gruppe auf etwas mehr Entspannung. „Goodbye New York City, welcome to Miami Beach”. Per Flugzeug ging es weiter nach Florida: 38 Grad im Schatten und 60 Prozent Luftfeuchtigkeit machten dem „Sunshine State” alle Ehre. In einem Appartementhaus mit eigenem Pool und nur zehn Minuten Fußmarsch vom Meer entfernt erlebten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer vier weitere traumhafte Urlaubstage. Am ersten Tag stand der nahe gelegene John Pennekamp National Park auf dem Programm. Dort konnte jeder nach Belieben Schnorcheln, Stand-up-paddeln oder die Unterwasserwelt vom Glasbodenboot aus beobachten. Allerdings hatte ein Großteil der Gruppe gegen die Seekrankheit zu kämpfen.
 Einige shoppingbegeisterte Mitreisende fuhren in ein Outlet-Center, um nochmals die Kreditkarten glühen zu lassen. Wem mehr nach Entspannung zumute war, legte sich an den Strand und erfrischte sich im eher lauwarmen Meer. Dort verbrachten auch die meisten nach langem Ausschlafen und ausgiebigen Frühstück den freien Tag. Andere nutzten die freie Zeit für eine Stadtrundfahrt mit dem Hop-on-hop-off-Bus.
Ein weiterer Tagesausflug führte die Landjugendlichen  in die Everglades. Guide Benny aus Deutschland erklärte Interessantes über dieses tropische Gebiet, das von dem wohl am  langsamsten fließenden Fluss der Welt durchzogen wird. In einem Indianerreservat stiegen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer in verschiedene  „Airboote”, wie man sie aus der bekannten Fernsehserie CSI Miami kennt. Mit Vollgas voraus ging es eine halbe Stunde zum Alligatorenbeobachten durchs Wasser. Einen kleinen Schreckmoment gab es, als es kurzfristig zu Motorproblemen kam und ein Alligator ums Boot kreiste. Nachdem alle wieder sicheren Boden unter den Füßen hatten, wurde bei einer Buggytour die weitere Tier- und Pflanzenwelt der Everglades erkundet.
Die Abende verbrachten die einen mit gemeinsamem Kochen und  Essen, andere besuchten Restaurants und Bars oder beobachteten das bunte Treiben am Ocean Drive, der Promenadenstraße von Miami Beach. Sehr angesagt waren auch Poolpartys zu jeder Tages- und Nachtzeit.
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Häuserschluchten, Urban Gardening, Central Park und Miami Beach