Großen Anklang fand ein Grundlagenseminar des Landfrauenverbands Südbaden
für gewählte Gemeinde- und Kreisrätinnen. Auch konnten die Frauen einige Erfahrungen austauschen.
Referentin Sabine Schlager erklärt die Arbeit von Rat und Verwaltung.
„Jede Minute war spannend an diesem Tag”, resümierte eine Teilnehmerin des Seminars „Mitreden – Mitdenken – Mitgestalten”, „denn wir waren immer ganz nah dran an dem, was uns tatsächlich bewegt.” Kürzlich trafen sich 16 neu gewählte Gemeinde- und Kreisrätinnen zum Tagesseminar in Staufen, zu dem der Landfrauenverband Südbaden eingeladen hatte. Auf dem Programm standen die Grundlagen der Ratsarbeit anhand der Gemeinde- und Kreistagsordnung, die Rechte und Pflichten der Rätinnen und Räte und die Anträge als Grundlage jeder Entscheidung.
Was sich für manche zunächst nach einem recht trockenen Thema anhörte, gestaltete sich an diesem Tag äußerst lebendig. Denn Referentin Sabine Schlager entwickelte mit viel Klarheit und Frische die Grundlagen der Ratsarbeit. Sie brachte viele Praxisbeispiele und nahm die Fragen der Teilnehmerinnen auf. Diese hatten inzwischen einige Monate Erfahrungen gesammelt – positive, aber auch weniger angenehme.
Im Erfahrungsaustausch und bei der Diskussion von Sachfragen erhielten die Rätinnen Einblicke, wie es andernorts läuft und welche Möglichkeiten der aktiven Mitgestaltung sie grundsätzlich haben. Der Kontakt untereinander wurde als bereichernd empfunden und die Rätinnen wollen auch in Zukunft in Kontakt bleiben, um die Vorteile des Netzwerkens zu nutzen.
Anträge formulieren
Ganz praktisch wurde unter anderem das Formulieren
von Anträgen geübt – sei es ein Berichtsantrag, ein Verfahrens- oder
Haushaltsantrag oder ein Antrag zur Geschäftsordnung. Das sofortige
Feedback der erfahrenen Referentin war für die neuen Rätinnen eine große
Hilfe. „Dabei kommt es auf die richtige Formulierung an, aber auch die
äußere Form ist wichtig”, so Schlager. Sie ist seit Jahren als
Referentin für politische Bildung tätig und blickt selbst auf viele
Jahre politischen Engagements in verschiedenen Gremien und Positionen
zurück. Ihr großer Erfahrungsschatz kam den neu Gewählten zugute, denn
sie konnte viele Tipps geben, zum Beispiel auch, wie frau in kritischen
Situationen diplomatisch vorgeht, um ihr Ziel zu erreichen. Für die
Teilnehmerinnen hatte sie zum Ende des Seminars nur lobende Worte: „Es
hat mir imponiert, wieviel Frauenpower an diesem Tag versammelt war. Die
(Land-)Frauen sind ja nicht nur im Gemeinderat aktiv, sondern neben
Familie und Beruf auch noch in anderen Bereichen mit Herzblut
ehrenamtlich engagiert. Ihr Engagement ist wirklich bewundernswert.”