Land und Leute | 21. Juli 2016

Auf die Fragen der Kundschaft vorbereitet

Von Sigrid Günter
Nach Einblicken in die Produktion und Vermarktung von Gemüse auf der Insel Reichenau erhielten sechs neue Botschafterinnen für Agrarprodukte ihre Zertifikate. Eine neue Schulung ist im Herbst in Tuttlingen geplant.
Theo Huber gab den Botschafterinnen für Agrarprodukte Einblicke, wie Gemüse auf der Reichenau angebaut wird.
Sich immer auf dem aktuellen Wissensstand halten: Dies ist eine zentrale Voraussetzung für die Tätigkeit als Botschafterin für Agrarprodukte aus der Region, denn die Verbraucherinnen und Verbraucher haben eine Menge Fragen, die fundiert beantwortet sein wollen. Aus diesem Grund besuchten 15  Botschafterinnen die Genossenschaft Reichenau-Gemüse  und die Reichenauer Gärtnersiedlung. Christian Müller, stellvertretender Geschäftsführer, informierte darüber, wie Gemüse auf der Reichenau angebaut und vermarktet wird. Das milde Klima dort ermöglicht rund 80 landwirtschaftlichen Betrieben den Anbau in rund 40 Hektar Glashäusern und auf rund 120 Hektar Freiland. Die erzielten Ernten gehen an die Reichenau-Gemüse: Sie sorgt für eine gekühlte Zwischenlagerung, für die adäquate Verpackung und die Vermarktung. Beim anschließenden Besuch des Anbaubetriebs Huber erhielten die Teilnehmerinnen konkrete Einblicke in die Anbaumethoden für Gurken und Tomaten auf der Insel. Paprika wird nur wenige Kilometer entfernt von der Gemüseinsel im Hegau, in der Reichenauer Gärtnersiedlung, angebaut. Von März bis November reifen die Paprika in einer  modernen Unterglas-Anlage ressourcenschonend und nachhaltig durch ein eigenes Blockheizkraftwerk und Bewässerung in einem geschlossenen Kreislauf. Mit viel detailliertem Wissen können die Botschafterinnen den Fragen der Kundinnen und Kunden nun entgegensehen.
 
Zertifikate überreicht
Karina Stengelin, Mitglied des Landfrauenpräsidiums und selbst Botschafterin für Agrarprodukte aus der Region, überreichte sechs frisch geschulten Botschafterinnen im Anschluss an den Praxistag ihr Zertifikat: Nach elf Tagen intensiver Schulung werden sie nun im Lebensmitteleinzelhandel, auf Messen oder bei sonstigen Aktionen eingesetzt – eine Möglichkeit, das Engagement für heimische Lebensmittel mit einer flexiblen Verdienstmöglichkeit zu kombinieren. Die neuen Botschafterinnen unterstützen damit künftig einen Pool von rund 40 Beteiligten, die für das Projekt tätig sind.
Ein besonderes Dankeschön ging an Veronika Heß, die seit 18 Jahren die Einsätze der Botschafterinnen koordiniert sowie Schulungen, Weiterbildungstage und Praxistage leitet. Heß geht zum 1. September in den  Ruhestand – offiziell verabschiedet wird sie auf der LFVS-Verbandsversammlung im  Herbst. Ihre Nachfolge tritt Karina Stengelin an, die selbst langjährige Erfahrung als Botschafterin für Agrarprodukte hat.
Botschafterinnen für Agrarprodukte aus der Region sind gefragt: Daher ist eine weitere Schulung im Herbst in Tuttlingen geplant. Termine der sechstägigen Basisschulung sind 6./7. sowie 21./22. November und der 5./6. Dezember (jeweils Montag/Dienstag). Dazu kommen zwei Fach- und Beratungstage und drei Praxistage bei beteiligten Unternehmen im Frühjahr 2017. Für Fragen steht Sigrid Günter unter Telefon 0761/ 27133-500 oder unter landfrauenverband@lfvs.de zur Verfügung. Außerdem findet am 27. September um 19 Uhr im Landhotel Hühnerhof in Tuttlingen ein Informationsabend zur Schulung und zum Projekt statt. Anmeldung siehe oben.