Die langjährige Vorsitzende des Bezirks Freiburg, Martha Riesterer, ist mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Nicht nur als Landfrau, auch im Tourismus und auf verbands- und kommunalpolitischer Ebene hat sie sich verdient gemacht.
Martha Riesterer (rechts) freut sich über das Bundesverdienstkreuz, das ihr Landrätin Dorothea Störr-Ritter überreicht hat.
Landrätin Dorothea Störr-Ritter würdigte anlässlich der Auszeichnung in der Klosterscheune Oberried Riesterers jahrzentelanges unermüdliches Engagement. Als Frontfrau der Emanzipation der Frauen im ländlichen Raum sei es ihr mit Charme, Weisheit und Gespür gelungen, Tradition und Moderne zu verbinden, sagte die Landrätin. Der ehemalige Oberrieder Bürgermeister und langjährige Weggefährte Riesterers, Franz-Josef Winterhalter, schilderte in seiner Laudatio die Lebensstationen der Geehrten, die als ältestes von elf Kindern 1946 geboren wurde und schon früh im elterlichen Betrieb, der auch aus einer Landwirtschaft bestand, mithalf. Nach der Heirat bewirtschaftete sie mit ihrem Mann August den Steiertbartlehof, der 2004 an den Sohn Michael überging. Als Hauswirtschaftsmeisterin bildete sie im Laufe der Jahre viele junge Frauen aus.In nicht wenigen Bereichen leistete sie Pionierarbeit. In so manchem Gremium saß sie als einzige Frau und musste gegen Vorurteile ankämpfen. Im Rahmen der Landesarbeitsgemeinschaft sorgte sie mit dafür, dass sich Urlaub auf dem Bauernhof als Standbein vieler Höfe etablieren konnte und als qualifiziertes Angebot einen Brückenschlag zwischen Stadt und Land bildet. Landfrauen-Vizepräsidentin Luise Blattmann würdigte Riesterer deshalb als Triebfeder für den Tourismus im ländlichen Raum, der heute vielfach zum Erhalt der bäuerlichen Landwirtschaft beiträgt. Im Rahmen des Tourismusvereins Dreisamtal brachte Martha Riesterer aber auch den Tourismus vor Ort voran, und als Mitinitiatorin der Alemannischen Woche schuf sie ein touristisches Highlight, das jedes Jahr zum Almabtrieb mehrere tausend Schaulustige nach Oberried lockt.
Sehr erfolgreich engagierte sich Riesterer auf verbands- und kommunalpolitischer Ebene. Sie gründete die Landfrauen Oberried, leitete diese viele Jahre und war von 1985 an für fast 20 Jahre Bezirksvorsitzende. Von 1989 bis 2014 gehörte sie dem Oberrieder Gemeinderat an und war zehn Jahre Stellvertreterin des Bürgermeisters. 20 Jahre saß sie für die CDU im Kreistag und erwarb sich als agrarpolitische Sprecherin mit ihrer Sachkompetenz viel Anerkennung. Stets hatte Martha Riesterer auch innovative Projekte im Blick. So wurde auf der zum Steiertbartlehof gehörenden Rappenecker Hütte 1987 eine Photovoltaikanlage installiert, zu Zeiten, als dies in der Region noch ein Novum war.
Auch BLHV-Kreisvorsitzender Friedbert Schill sowie die Vorsitzende des Tourismusvereins Dreisamtal, Vera Schuler, würdigten Riesterers Engagement.
Ruhen wird sie auch in Zukunft nicht, denn als Vorsitzende des 2014 gegründeten Vereins Kräuterdorf Oberried hat sie noch viele Projekte zum Wohle ihrer Heimatgemeinde und der Region im Blick.