Land und Leute | 18. März 2015

Begriffe geklärt

Von Anna Sester
Beim Großen Landfrauennachmittag in Appenweier (Ortenaukreis), der dieses Jahr vom Landratsamt in Offenburg organisiert wurde, ging es um Lebensmittelallergien und -unverträglichkeiten. Außerdem wurden erfolgreichen Kursteilnehmerinnen Zertifikate übergeben.
Silke Bauer, Ernährungswissenschaftlerin aus Gengenbach, sorgte mit ihrem Vortrag  „Wenn Essen zum Problem wird – Lebensmittelallergien und Unverträglichkeiten” für eine wichtige Begriffsklärung. So handelt es sich bei einer Allergie um eine Fehlsteuerung des Immunsystems.  Hier reichen schon kleinste Mengen eines Allergens, beispielsweise Haselnüsse, um bei einem Allergiker Reaktionen wie tränende Augen, Asthma oder gar einen gefährlichen allergischen Schock hervorzurufen. Der Körper versucht die Eindringlinge auf Hochtouren zu bekämpfen. Eine Unverträglichkeit hingegen lässt sich auf einen Enzymmangel zurückführen. So fehlt etwa Menschen, die Milchzucker nicht vertragen (Laktoseintoleranz), das Enzym Laktase. Ihr Körper kann den Milchzucker nicht aufspalten und verwerten. Die Folge können Blähungen, Bauchkrämpfe oder Durchfall sein.
Allerdings habe jeder Mensch mit einer Lebensmittelunverträglichkeit eine ganz persönliche Toleranzschwelle, ab der Beschwerden auftreten, sagte Bauer. Deshalb sei es bei einer Unverträglichkeit oft nicht notwendig, komplett auf bestimmte Nahrungsmittel zu verzichten. Stattdessen gelte es, die verträgliche Menge individuell herauszufinden. Bedeutend bei einer Unverträglichkeit könnten auch Faktoren wie Stressabbau oder entsprechende Essgewohnheiten sein. Während Allergien  schon im Kindesalter zu beobachten seien, würden Unverträglichkeiten meist erst im  Erwachsenenalter bemerkt. In beiden Fällen ist es wichtig, zusammen mit Ärztinnen oder Ärzten und Ernährungsfachkräften einen individuellen Ernährungsplan zu erstellen, wie Bauer erklärte. Die Ernährungsberaterin unterstrich zudem, dass es für gesunde Menschen keinen Sinn mache, vorsorglich auf laktose- und glutenfreie Produkte zu verzichten.
Beim Landfrauennachmittag erhielten die Absolventinnen des Kurses „Erfolg mit gastronomischen Angeboten” ihre Zertifikate.
Birgitta Klemmer, Geschäftsführerin des Landfrauenverbands Südbaden, gab einen Einblick in das Förderprogramm Innovative Maßnahmen für Frauen im Ländlichen Raum (IMF). In diesem Rahmen konnten zwölf Absolventinnen der IMF-Qualifizierung „Erfolg mit gastronomischen Angeboten im ländlichen Raum” ihr Wissen in Sachen Straußenwirtschaft, Land- oder Bauernhofcafé oder Halbpension bei Urlaub auf dem Bauernhof erweitern. Zudem sammelten sie Ideen zur Optimierung ihres  Angebots und zum Umgang mit Gästen. Gleichzeitig lernten sie, wie sie gesetzliche, steuer- und versicherungsrechtliche Regelungen einhalten. An diesem Nachmittag erhielten folgende Absolventinnen ihre Zertifikate:  Monika Bader, Rosa Maria Fehrenbach, Katharina Hettich, Gertrud Huber, Ulrike Mayer, Julia Müller, Veronika Neumaier, Silvia Rauer, Birgit Schütz, Carina Schütz, Agnes Schweiger und Ingrid Wörner.