Land und Leute | 16. März 2017

„Wenn nicht wir, wer dann?”

Von Christa Rinklin
Wie eine Frau in den besten Jahren präsentiert sich der Landfrauenverein Breisach-Gündlingen-Niederrimsingen (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald). Das 40-jährige Bestehen wurde mit einem familiären Jubiläumsabend gefeiert.
Ehrung langjähriger Mitglieder.
Vereinsvorsitzende Diana Rein blickte zurück auf die vergangenen zehn Jahre, in denen der Verein vieles erreicht habe, wie zum Beispiel die Dorfverschönerung durch Pflanzaktionen, gemeinsame Aktivitäten mit der Landjugend oder das Verschenken selbstgenähter Herzkissen an Brustkrebspatientinnen. Und immer, wenn Breisach oder seine Ortsteile Unterstützung gebraucht hätten, seien die Landfrauen gern zur Stelle gewesen. Dies bestätigten auch Frank Greschel und Anton Siegel, die Ortsvorsteher von Niederrimsingen und Gündlingen. Greschel würdigte die Aktualität der Fortbildungsthemen wie zum Beispiel Selbstverteidigungskurse für Frauen, Anton Siegel bezeichnete die Landfrauen gar als „Engelschar”, die viel für die Gemeinden bewege und den freundschaftlichen Kontakt unter den Menschen pflege. Gründungsmitglied Annemarie Burgdorf, die mehr als 20 Jahre Vorsitzende des Vereins war, erinnerte daran, dass Urlaub in früheren Zeiten noch ein Fremdwort und ein Schwimmkurs für die Landfrauen der absolute Renner war. Von Bauernmalerei über ein selbstgeschriebenes Kochbuch bis zu Gentechnik, Ferien auf dem Bauernhof und Rhetorik habe man sich interessanter Themen angenommen. „Aus pflegeleichten Frauen wurden selbstbewusste Frauen”, bemerkte sie schmunzelnd. Seien die Männer der Landfrauen anfangs noch skeptisch gewesen, seien sie längst Verbündete und fleißige Helfer.
Die Bezirksvorsitzende Luise Blattmann brachte die Bedeutung der Landfrauen von Breisach, Gündlingen und Niederrimsingen auf den Punkt: „Ohne den Rat der Landfrauen fehlt dem Rathaus was.” Hinzuschauen, wo man sonst nicht hinschaut, hinzugehen, wo man sonst nicht hingeht, und zu tun, was man sonst nicht tut, sei ein Schwerpunkt des Engagements der Landfrauen. „Wenn nicht wir, wer dann?”, fragte sie in die Gästeschar.
 
Ehrungen
Geehrt wurden Landfrauen für 20, 30 und 40 Jahre Mitgliedschaft. Seit vierzig Jahren dabei und zudem Gründungsmitglieder sind Annemarie Burgdorf, Gret Federer, Frieda Fischer, Dora Herzig, Christel Hirschle, Irmtrud Holzer, Eva Rein, Maria von Kohnle, Frieda Willig, Lina Wolf, Klothilde Wolf, Roswitha Wirth, Sophie Federer und Margrit Schächtele. Rekordverdächtig lange – 39 Jahre – hatte Maria von Kohnle ihr Amt im Vorstand inne.
Für gute Unterhaltung am Festabend sorgten auch die „Bure zum Alange” mit ihrem Kabarett.