Land und Leute | 18. März 2016

Viele junge engagierte Frauen im Bezirk

Von Jutta Schütz
Bei jungen Frauen punkten – das können mittlerweile in einer Trendumkehr die Landfrauen aus dem Bezirk Müllheim: Die engagierte Arbeit in den Ortsvereinen trägt Früchte.
In der Schlatter Quellenhalle fand der Landfrauenmarkt anlässlich des Bezirkstags Interesse.
Vorsitzende Susan Fader berichtete beim Bezirkslandfrauentag von einem sprunghaften Anstieg der Mitgliedschaften. Was noch besser ist: Die jungen Frauen sind bereit,  verantwortliche Positionen in den Ortsvereinen zu übernehmen.  Zurückzuführen ist das Interesse der jungen Frauen auf die engagierte Arbeit der Ortsvereine.
Imagewechsel
Die Landfrauen sprechen mit interessanten Vorträgen, Seminaren und Fortbildungsmöglichkeiten längst nicht mehr nur klassische Bäuerinnen oder Nebenerwerbslandwirtinnen an – viele Frauen aus anderen Berufen sind bei ihnen gemeldet. Damit ist den Landfrauen der Imagewechsel geglückt. „Ich bin Landfrau”, heißt das für die kommenden Jahre ausgegebene Motto. „Wir sind am Puls der Zeit nicht nur mit unseren
Weiterbildungen”, stellte Susan Fader fest.
Die Aktionstage der Landfrauen, die im zweijährigen Rhythmus unter dem Motto „’s eige zeige – ’s eige schnaige” stattfinden, tragen zum Bekanntheitsgrad der Landfrauen bei und erfreuen sich bei der Bevölkerung eines großen Zuspruchs.  An Ständen werden dabei regionale Erzeugnisse verkauft. „Zusätzlich suchen wir den Dialog mit den Verbrauchern – beim letzten Aktionstag konnten 3000 Besucher begrüßt werden”, hielt Fader fest.  Groß ist auch das Interesse an Mitmachaktionen der Landfrauen. Fader ermunterte die Anwesenden zum Mitmachen: „Das Ehrenamt ist nicht nur Verpflichtung, sondern kann auch gesundheitsfördernd sein, weil man viele Menschen kennenlernt und sich in den Dienst einer guten Sache stellt”, sagte sie. 
Faders Stellvertreterin, Irmtraud Mattlin, blickte auf die Tätigkeiten im Bäuerinnen-Ausschuss zurück.
Diplom-Psychologin  Claudia Kunstleben  hielt einen Vortrag zum Thema Burnout und riet, an sich selbst nicht zu hohe Ansprüche zu stellen, sich gezielt Auszeiten zu nehmen und vor allen Dingen „auch mal deutlich Nein zu sagen”. Sie betonte, dass Menschen, die hohe Ideale haben, eher gefährdet sind, an Burnout-Erkrankungen zu leiden – Schlaflosigkeit, erhöhter Blutdruck, Daueranspannung gehören zu den Warnzeichen.  Gerade die Menschen, die viel mit anderen  zu tun haben, etwa im Pflegebereich, und die sich für diese Menschen dauerhaft verantwortlich fühlen, müssen lernen, sich auch privat abzugrenzen, so die Psychologin. Sich selbst die Erschöpfung einzugestehen und in Arbeitsabläufe auch einmal Puffer einzuplanen, etwa spazieren gehen oder Musik hören, sei wichtig.