Land und Leute | 02. April 2014

Mit Höhepunkt beginnen

Von Birgitta Klemmer
Bei der jüngsten Verbandsversammlung des Landfrauenverbands Südbaden in St. Ulrich (Kreis Breisgau-Hochschwarzwald) ging es um Tipps, Agrarthemen anschaulich zu vermitteln, um den neuen Verbandsauftritt und um die Umsetzung der EU-Agrarreform. Verdiente Bezirksvorstandsfrauen wurden verabschiedet.
Mit Susanne Schwörer (Vorstandssprecherin Bezirk Villingen), Gertrud Krausse (Schriftführerin Bezirk Freiburg), Roswitha Kandler und Monika Faller (Vorstandsteam Bezirk Titisee-Neustadt) verabschiedete Präsidentin Rosa Karcher vier Bezirksvorstandsfrauen aus der Verbandsversammlung. Alle vier Frauen haben in ihrem Bezirk über viele Jahre das Landfrauenleben aktiv gestaltet und wertvolle Impulse gesetzt.
Rosa Karcher (2.v.r.) ehrte (v.l.) Roswitha Kandler, Monika Faller, Gertrud Krausse und Susanne Schwörer.
Sie haben sich  für die Belange der Frauen im ländlichen Raum engagiert,  für die bäuerlichen Familien eingesetzt und waren wichtiges Bindeglied zwischen dem Verband und den Ortsvereinen. Allen vier Frauen überreichte Präsidentin Karcher zum Dank sowie in Anerkennung ihrer Leistungen einen Bienenkrug oder Bienenbecher samt Blumenstrauß.
Geschäftsführerin Birgitta Klemmer präsentierte den neuen Verbandsauftritt, der bei den Delegierten auf große Zustimmung stieß. Alle Verbandspublikationen werden nun sukzessive auf das neue Design umgestellt, voraussichtlich im Mai wird auch die neue Homepage freigeschaltet. Im Verlauf des Jahres wird IT-Landfrau Kathrin Leininger schrittweise die Homepages der Ortsvereine an das neue Design anpassen.
Vorstellungen mit stark romantischen Zügen
BLHV-Präsident Werner Räpple berichtete über die Umsetzung der EU-Agrarreform im Bund und auf Landesebene. Er sprach unter anderem die Themen Greening, Gewässerrandschutz und Mindestlohn an. Er erläuterte auch die neuen bundeseinheitlichen Beitragsmaßstäbe in der landwirtschaftlichen Kranken- und Unfallversicherung sowie der Berufsgenossenschaft. Mit Blick auf das UN-Jahr der bäuerlichen Familienbetriebe sagte Räpple, dass die Vorstellung der Verbraucher in Bezug auf die Landwirtschaft häufig stark romantische Züge hat. Alle Beteiligten seien daher gefordert, den Menschen ein realistisches Bild vom bäuerlichen Unternehmertum zu vermitteln.
Tipps, wie zum Beispiel abstrakte Agrarthemen konkret und anschaulich vermittelt werden können, gab es in dem Vortrag von Textcoach Elisabeth Schmidt-Landenberger. Sie führte in die Kunst des Storytelling ein: „Verpacken Sie Ihre Botschaft in eine mitreißende Geschichte”, lautet die Empfehlung der Journalistin. Nüchtern Fakten aufzählen sei für die meisten Menschen langweilig und einschläfernd, eine packende Story hingegen berühre den Leser und bleibe besser im Gedächtnis haften. „Stellen Sie den Menschen mit seinen Emotionen in den Mittelpunkt, schaffen Sie einen Helden, der den Leser mitnimmt in seine Welt”, riet Schmidt-Landenberger. „Schalten Sie mit einer bildhaften Sprache das Kopfkino im Leser ein, dann bleibt Ihre Botschaft hängen”, sagte sie. Wichtig sei, sich auf eine Kernaussage zu fokussieren und den Spannungsbogen bis zum Schluss zu halten, so die Journalistin. „Beginnen Sie mit einem Höhepunkt, liefern Sie anschließend die notwendigen Informationen und steigern sich dann zum nächsten Höhepunkt”, so Schmidt-Landenberger. „Wenn Sie am Anfang so viel Neugier wecken, dass der Leser bis zum Kern der Geschichte vordringen will und mit Freude bis zum Ende dabeibleibt – dann haben Sie es richtig gemacht”, lautet ihr Fazit.