Land und Leute | 15. Juli 2014

Klischees? Weg damit!

Von Sylvia Pabst
Mädchen, die eine Berufsausbildung in technisch orientierten Berufen im Handwerk und in der Landwirtschaft absolvieren sind die Ausnahme. Trotz guter Schulabschlüsse. Der dlv stellt in einer Broschüre die Ergebnisse der Studie „Mädchenbilder – Handwerksrollen: Images und geschlechtergerechte Ansprache in ländlichen Räumen” vor.
Noch immer wagen sich Mädchen selten an sogenannte Männerberufe ran. Bessere Einkommensperspektiven und vielfältigere Möglichkeiten bei der Berufswahl bleiben damit für sie die Ausnahme.
Weibliche Bezeichnung verwenden
Die Ergebnisse der Medienanalyse zeigen, dass traditionelle Rollenbilder dominieren. So werden häufig Frauen und Männer bei Tätigkeiten gezeigt, die für das betreffende Geschlecht noch immer als typisch gelten. Darüber hinaus wird bei der Verwendung ausschließlich männlicher Bezeichnungen wie Landwirt oder Handwerker keine Frau direkt angesprochen. Die Broschüre gibt daher Tipps für den bewussteren Einsatz von Sprache und Bildern bei der Selbstdarstellung von Betrieben. Sie zeigt, warum es wichtig ist, Frauen nicht nur „mitzudenken”, sondern sie auch in Bildern sichtbar zu machen und sie und ihre Tätigkeit in der sprachlich korrekten Form darzustellen. Denn es gibt sie, die Landwirtinnen und Handwerkerinnen, doch sie müssen ausdrücklich und ganz selbstverständlich benannt werden. Je mehr sie in das Alltagsbewusstsein rücken, desto mehr können sie auch Vorbild für junge Frauen sein. Auch damit lassen sich althergebrachte Rollenklischees aufbrechen. Die Broschüre gibt viele Tipps für Betriebe, passende Fotos beispielsweise für die eigene Homepage auszuwählen oder Stellenausschreibungen in angemessener Sprache zu formulieren.
Die von den Landfrauen initiierte Studie erfolgte durch das Berliner Forschungsinstitut „SowiTra – Institut für sozialwissenschaftlichen Transfer”. Sie wurde im Rahmen des Projekts „Landfrauen-Stimmen für die Zukunft – Faire Einkommensperspektive sichern” vom Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend gefördert und vom Bundesverband Unternehmerfrauen im Handwerk und dem Zentralverband des Deutschen Handwerks unterstützt. Die Broschüre kann über die Homepage des Deutschen Landfrauenverbands als pdf-Datei heruntergeladen werden: www.landfrauen.info.