Land und Leute | 11. September 2014

Politikerin vor Ort

Bundestagsabgeordnete Kordula Kovac (CDU) besuchte gemeinsam mit Landfrauen aus dem Bezirk Achern den Obsthof von Adolf und Rosa Karcher in Oberachern (Ortenaukreis).
Kovac ist Mitglied im Ausschuss für Ernährung und Ländlichen Raum. Themen, die Adolf Karcher ansprach, waren unter anderem der Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich MEKA und Neuregelungen beim Gewässerrandstreifen. Skeptisch sieht er die bevorstehende Einführung des Mindestlohns: Fallen die Einnahmen für die Obsternte wie dieses Jahr gering aus, sei eine  Finanzierung des Mindestlohns für kurzfristig beschäftigte ausländische Erntehelfer sehr schwierig. Dem globalen Wettbewerb seien die regionalen Obsterzeuger auch ohne Mindestlohn nicht mehr gewachsen, betonte Rosa Karcher. Es sei fraglich, ob Verbraucherinnen und Verbraucher bereit seien, höhere Preise zu zahlen, wo doch aus dem Ausland Obst zu Dumpingpreisen geliefert werde. 
Kordula Kovac (rechts) ließ sich von Adolf und Rosa Karcher sowie Sigrid Schmelzle (links) informieren.
Kovac berichtete, dass sie in Bezug auf die Unterstützung für Hebammen und für Tafelläden einige Aktionen starten wolle und sich auf die Mithilfe der Landfrauen freue.
 Weiteres Thema war die Witwenrente, die vor einigen Jahren gesenkt wurde, so Rosa Karcher. Hier drohe für viele Frauen eine Altersarmut, denn Miete und Nebenkosten sowie Lebensunterhalt bleiben auch nach dem Tod des Partners.
Außerdem sprachen sich die Landfrauen für eine bessere Wertschätzung des Ehrenamts, auch auf Bundesebene, aus.
Das Auslaufen des Branntweinmonopols zum 1. Januar 2018 war nicht nur ein Thema dieser Runde, sondern auch bei dem sich anschließenden Besuch der Edelbranntwein-Genossenschaft Alde Gott in Sasbachwalden. 
Michaela Bross