Vielfalt und Politik
Die Landfrauen aus den Bezirken Freiburg und Müllheim veranstalteten diesen Markt zum dritten Mal. Gastgeberinnen waren die Auggener Landfrauen, die auch die große Teile der Bewirtung übernahmen und die Gelegenheit nutzten, für das Mitmachen zu werben. Sie informierten über Getreidesorten und ihre Verwendung in Brot und Gebäck genauso wie über Lebensmittel-Zusatzstoffe und darüber, wie und wo im Kühlschrank Lebensmittel richtig lagern – Cornelia Krauses Wissen war hier nicht nur bei Frauen, sondern auch bei Männern gefragt. „Gerade am Wochenende füttern wir nach dem Einkaufen am Samstag den Kühlschrank”, erklärte ein junger Besucher in der Warteschlange. Ein Stand zum Schwarwaie backen, Weinbergführungen und das Backen von Schwarzwälder Kirschtorte mit Monika Faller aus St. Märgen ergänzten das Programm. Back- und Dessertbücher wurden gezeigt, Garten- und Pflanztipps weitergegeben.
Es ging aber nicht nur ums Zeigen und Probieren, sondern auch um das Thema Landwirtschaft und die regionale Vielfalt allgemein – und damit auch um Politik. Bei der Eröffnung meldeten sich Susan Fader als Vorsitzende des Bezirks Müllheim, Landfrauenpräsidentin Rosa Karcher und BLHV-Chef Werner Räpple zu Wort. Alle drei erwähnten die Einführung des Mindestlohns, der einen erhöhten Verwaltungsaufwand gerade für kleine landwirtschaftliche Betriebe mit sich bringt. Viele Landwirte befürchten, dass gerade im Bereich der Sonderkulturen wie Erdbeeren oder Spargel, wo seit Jahren Saisonarbeiter beschäftigt werden, die Dokumentation der Arbeitszeiten zu viel Zeit in Anspruch nimmt. Zudem fragen sich sowohl Direktvermarkter wie Erzeugergroßmärkte, ob aufgrund des Mindestlohns erhöhte Preise an die Verbraucher weitergegeben werden können, ohne dass diese noch mehr auf Billigware ausweichen.
Fader überreichte erfolgreichen Landfrauen Zertifikate, die in beruflichen Fortbildungen erworben wurden.