Land und Leute | 15. Dezember 2016

Landschaftspflege-Jubiläum in Emmendingen

Von René Bossert
Der Landschaftserhaltungsverband im Landkreis Emmendingen hat unlängst sein 25-jähriges Bestehen gefeiert. Er ist der älteste der inzwischen 33 Landschaftserhaltungsverbände im Land.
Die Landschaftserhaltungsverbände (LEV) im Land würden als Mittler zwischen Landwirtschaft und Naturschutz gebraucht, sagte der baden-württembergische Umweltminister Franz Untersteller bei der Festveranstaltung zum Jubiläum in Freiamt. Sehr viele für den Naturschutz wichtige Aufgaben könnten nur mit und durch die Landwirte erfüllt werden.
 Landschaftspflege bleibe ein Kernthema der Naturschutzarbeit des Landes, die Mittel im Naturschutzhaushalt sollen in den kommenden Jahren aufgestockt werden, ein Großteil davon sei für die Landschaftspflege gedacht. 2015 wurden dafür 31 Millionen Euro ausgegeben. Auf der Basis von 9500 Verträgen mit 7000 Landwirten seien mit diesem Geld 36000 Hektar Fläche gepflegt worden.
Unter anderem im Simonswäldertal (hier im Bild) ist der LEV aktiv.

Knapp 1600 Hektar davon  und ein Fördervolumen von einer Million Euro jährlich
entfallen davon auf den Landkreis Emmendingen. Knapp 270 Landwirte seien dabei Partner des LEV, berichtet dessen Geschäftsführer Hans Page. 2017 gibt es eine Personalaufstockung beim LEV auf dann drei Stellen.
Page  sieht die Landschaftspflege inzwischen als Einkommensstandbein, das für manche Betriebe auch Perspektiven im Blick auf die Hofübergabe aufzeigen könne. Als Produktionszweig sei die Landschaftspflege quasi in der Pubertät: Den Kinderschuhen entwachsen und auf dem Weg zum Erwachsenwerden.
Im Kreis Emmendingen seien die Offenhaltung und die Böschungspflege in der Vorbergzone   wichtige Handlungsbereiche.  Mit Blick auf die Offenhaltung ist für Page klar, dass jede betroffene  Gemeinde ein Mindestflurkonzept braucht. Das sei keine Käseglocke, sondern es werde damit eine Fördergrundlage geschaffen, indem eine Gebietskulisse für Maßnahmen entstehe, die über die Landschaftspflegerichtlinie bezahlt würden.
 Auch im Blick auf das Thema Aufforstung bilde   ein Mindestflurkonzept eine Gesprächsgrundlage, die Emotionen aus der Diskussion nehmen könne. „Es wird damit ja kein Verbot geschaffen, dass jemand aufforsten darf”, betont Page, der den LEV seit 2002 leitet.