Land und Leute | 31. Oktober 2016

Von Tierzucht in Amerika beeindruckt

Von Alfred Heinzler
Mit der Reise in die USA ging für zwölf interessierte Nachwuchstierzüchter ein Traum in Erfüllung: Sie besuchten die weltgrößte Tierschau in Madison.
Die Teilnehmer der USA-Reise ließen sich nach der Prämierung in Madison mit dem Brown Swiss Champion Glenn Fantasy ablichten.
Die Reise nach Wisconsin im amerikanischen Mittleren Westen sollte zwölf Braunviehjungzüchtern aus Bayern und Baden-Württemberg unvergessliche Erlebnisse bescheren. So besuchten sie in zehn Tagen insgesamt 17 Brown Swiss Farmen und waren bei der World Dairy Expo in Madison live dabei.   Sie  gewannen einen Eindruck von der Landwirtschaft und dem „way of life” in den USA. Auf den Betrieben konnten aktuelle Bullenmütter und genomisch hohe Rinder besichtigt werden. Besonders interessant war, dass die meisten Rinder – sowohl Brown Swiss als auch Holsteins – genomisch typisiert werden.  Eine gezieltere Anpaarung und die bessere Selektion der Rinder sind wesentliche Vorteile dieses zusätzlichen Informationsgewinnes.
Zuchtfortschritt
Die besten genomischen  Rinder der Farmen werden gespült, gute bis  mittlere Rinder gezielt angepaart und die verbleibenden Tiere, die schlechtere Werte aufweisen, dienen als ET-Trägertiere. Somit maximieren die Farmer den Zuchtfortschritt und erhalten eine  einheitlichere Herde.  Mit Spannung erwartet wurden die ersten Töchter der Braunviehvererber Cadence, Jackson, Durham und Kannon. Sie zeigten die jeweilige Vererbungsleistung dieser US Stiere. Höhepunkt der Reise war der Besuch der weltgrößten Rinderschau in Madison. Mehr als 2200 Tiere waren zu dieser gigantischen Tierschau aufgetrieben worden.  Platz für die Veranstaltung bot die große Eishockey-Arena.  Aufgrund der hohen  Zahl an Tieren konnte es somit durchaus sein, dass der Preisrichter  in einem Ring bis zu 40 Rinder zu bewerten hatte.  Beim Braunvieh wurde mit 312 Tieren ein Rekordauftrieb verzeichnet. Vor allem die enorme Größe und die sagenhaften Euter in der Spitze beeindruckten.  Ihren Championtitel verteidigte Glenn Fantasy von  der Ferme Brown Heaven Farm aus Verches, Kanada. Eine besondere Ehre wurde Bianca Traut aus  Leutkirch zuteil. Die amtierende Braunviehkönigin war die erste Ehrendame aus Europa, die auf dem amerikanischen Kontinent die Championpreise überreichen durfte. Nach  1 400 Reisemeilen quer durch die Bundesstaaten Illinois,  Iowa, Minnesota und Wisconsin ging es nach Chicago. Von hier aus traten die Jungzüchter  nach einer Bootstour und dem Besuch des Willis Tower – Chicagos weltberühmten Wolkenkratzer - die Heimreise an.