Land und Leute | 15. Mai 2014

Schmirgeln und schmurgeln Sie noch?

Von Hannelore Weber/ Sabine Köllner
Wer auf einem alten Holzherd kocht, braucht Erfahrung – vor allem im Töpfeschieben, denn die Hitze verteilt sich unter der Ofenplatte unterschiedlich. Was dem einen Leid, ist des anderen Freud. Wir wollen wissen, ob und wie Sie Ihren alten/neuen Holzherd nutzen. Zum Kochen, Heizen oder nur zur Zierde? Welche Gerichte gelingen Ihnen am besten?
Omas alter Holzherd mit dem praktischen Wasser-schiff wird immer noch oder gerne wieder als Übergangs- oder Zweitherd genutzt.
Auch in Zeiten von Ceran- und Induktionsfeld hat der gute alte Holzherd noch nicht ausgedient. Im Gegenteil. In neuem Gewand und neben seiner altbewährten Holzbefeuerung gibt es seit Jahren moderne Holzherde auf dem Markt, die mittlerweile Ceranfeld und elektrischen Backofen integriert haben.Es sind sogenannte Landhausmodelle, geeignet zum Heizen im Winter und in der Übergangszeit, wie jetzt rund um die Eisheiligen, und darüber hinaus stattliche Kochstellen, die alle Optionen offen lassen.
Ob in der modernen Variante oder immer noch mit Omas altem Holzherd – das Kochen mit Holzbefeuerung will gelernt sein. Und – man muss es einfach mögen, denn „a bissl Dreck fallt schu o”.

Pflegetipps für Omas Holzherd
  • Die (gusseiserne) Platte eines Holzherdes ist robust, muss aber regelmäßig gepflegt werden, um Rost oder Eingebranntes zu vermeiden beziehungsweise zu entfernen. Unsere Tipps:
  • Nie Töpfe mit nassen Unterseiten auf dem Herd stehen lassen, denn so entstehen Rostflecken.
  • Eingebranntes anlösen und abschaben, anschließend die Fläche plan schmir-geln.Regelmäßig die Herdplatte mit Stahlwolle, Herdschmirgel (z.B. Diamant Schmirgel) oder Paste (z.B. Enablitz) abreiben, mit Zeitungspapier nachpolieren.
  • Damit sich nicht  wieder Rostflecken bilden, tut es gut, die Ofenplatte von Zeit zu Zeit zu versiegeln: Manche schwören auf die berühmte Speckschwarte, Olivenöl geht auch.
Slow-Food vom Holzherd
Für all die Liebhaberinnen und Liebhaber nostalgischen und durchaus praktischen Kochflairs stellt  Hannelore Weber ein  Rezept für eine Rindfleischsuppe mit Markklößchen zum Nachkochen an kühlen Tagen vor.

Rindsuppe mit Markklößchen
1,5 bis 2 kg Suppenfleisch (Rindfleisch von der Brust oder Rippenstück)
einige Beinscheiben oder Suppenknochen (davon einige Markknochen)
1 Bund Suppengemüse (Karotte, Sellerie, Lauch)
2 Zwiebeln
4 Pfefferkörner
2 Lorbeerblätter
1 Zweig Maggikraut
3 EL Butterschmalz
Eventuell. 2 Karotten
Salz
Schnittlauchröllchen

Zwiebel schälen und halbieren. Suppengemüse waschen und putzen. Mark aus den Knochen nehmen und beiseite stellen. In einem großen Topf in Butterschmalz das Fleisch rundum anbraten, dann herausnehmen und beiseite stellen. Nun die Zwiebel, das Suppengemüse und die Beinscheiben oder Knochen anrösten, leicht salzen und mit 2 Litern Wasser aufgießen. Auf dem Herd zugedeckt zum Kochen bringen. Dann das Fleisch zugeben sowie die Lorbeerblätter, die Pfefferkörner und das Maggikraut.
Anschließend die Suppe an einer Stelle mit mittlerer Hitze mindestens 2 Stunden köcheln lassen, besser noch 2,5 Stunden. In der Zwischenzeit den Schaum abschöpfen. Dann das Fleisch herausnehmen und bis zum Servieren warm stellen. Die Suppe abseihen und abschmecken. Karotten in feine Stifte schneiden und in die Suppe geben, dann die Markklößchen einlegen und etwa 10 Minuten darin garziehen lassen. Vor dem Servieren mit Schnittlauch bestreuen.
 
Selbstgemachte Markklößchen
40 g ausgelassenes Rindermark
1 Ei
Salz
Etwas geriebene Muskatnuss
80 g Weckmehl

Das aus den Knochen gelöste Rindermark in Würfel schneiden und in einem kleinen Töpfchen schmelzen, dann die Masse durch ein Sieb seihen und etwas auskühlen lassen. Ungefähr 40 g der Markmasse (wenn nötig durch etwas Butter ergänzen) schaumig rühren, dann Ei und Sammelbrösel zugeben und würzen. Aus der Masse kleine Klößchen formen, diese ruhen lassen, bis die Suppe fertig ist, dann zugeben, ziehen lassen.
 

 
Wie sind Ihre Erfahrungen?
In  der Herbst–Ausgabe von Land.Leben.Baden, unserem neuen  Verlags-Magazin, widmen wir uns dem Thema „Kochen am alten/neuen Holzherd”. In diesem Zusammenhang freuen wir uns, von Ihnen Fotos Ihres Herdes mitsamt Koch/Köchin zu bekommen, und natürlich sind wir gespannt auf Ihre Erfahrungen.
Was kochen Sie dort am liebsten? Welche persönlichen Pflege- und Anheiztipps haben Sie?
Wie regulieren Sie die Hitze? Gibt es eine nette Anekdote oder Geschichte zu Ihrem Herd?
 
Wir freuen uns über Ihre Einsendungen (gerne auch mit Bild).
 
Unsere Anschrift:
 
Badischen Landwirtschafts-Verlag GmbH,
Stichwort: Kochen am Holzherd
Merzhauser Str. 111
79100 Freiburg 

Unsere Mailadresse: koellner@blv-freiburg.de