Kleinerzeuger kritisieren Bonus-Ausstieg des OGM
Kleinere Erzeuger kritisieren die Entscheidung mit dem Verweis auf die für sie unverhältnismäßig hohen Kosten für die Zertifizierung. In einem der BBZ vorliegenden Brief an den OGM-Vorstand wird gefordert, die Bonusregelung beizubehalten oder aus der Zertifizierung auszusteigen. Der OGM trage die Verantwortung für den Erhalt der schönen Landschaft in seinem Verbreitungsgebiet mit. Die Zertifizierungskosten machten für die kleinen Betriebe oft 10 bis 20 % der Einnahmen aus. Der Brief wurde von 18 OGM-Mitgliedern im Raum Achern unterzeichnet.
Von einer weiteren Gruppe von Erzeugern ging ein Brief ähnlichen Inhalts an den OGM, wie dessen Vorstandsvorsitzender Wendelin Obrecht auf Anfrage der BBZ bestätigte. In seiner schriftlichen Antwort auf die beiden Briefe stellte Obrecht die Gründe für die Entscheidung dar. Danach wurde der Bonus damals eingeführt, um den Betrieben den Einstieg in die Zertifizierung zu erleichtern. Anfangs konnten manche Produkte noch ohne Zertifizierung verkauft werden, ab 2016 ging aber ohne Zertifikat nichts mehr, war sie quasi Standard. Deshalb ergebe es aus Sicht des OGM keinen Sinn mehr, die Zertifizierung finanziell zu unterstützen.
Trotz der Kritik wolle der OGM in dieser Frage seine Entscheidung nicht zurücknehmen, erklärte Obrecht am Dienstag gegenüber der BBZ. Vorstand und Aufsichtsrat stünden hinter der Entscheidung.
Die Kritiker des Ausstiegs wollen in Gesprächen mit Politikern darauf einwirken, dass die Kosten der Zertifizierung künftig nicht allein von den Landwirten getragen werden müssen.