Kirschessigfliege sorgt für Verdruss
Welche Empfehlungen gelten für die Winzer? Bitte beobachten Sie sorgsam Ihre Anlagen. Regelmäßige Kontrollen sind insbesondere beim Weichwerden der Beeren angezeigt. Hohe Temperaturen sowie trockene, stark besonnte Standorte werden von der Kirschessigfliege gemieden. Daher sollte auf regelmäßige Laubarbeiten, eine moderate Entblätterung zur besseren Durchlüftung der Traubenzone und eine lockere Traubenstruktur geachtet werden.
Die Vegetation in der Gasse sollte in gefährdeten Anlagen möglichst kurz gehalten werden. Der Südtiroler Beratungsring empfiehlt außerdem, auf den Boden geschnittene Traubenreste umgehend zu Mulchen, um den Verrottungsprozess zu beschleunigen, oder die Traubenreste aus der Rebanlage zu entfernen. Kirschessigfliegen legen Eier zwar gewöhnlich nicht auf verrottendes Fruchtmaterial, werden aber durch den Gärgeruch in die Anlage gelockt. Unter diesem Aspekt ist ein Ausdünnen gefährdeter Anlagen vor Reifebeginn ratsam.
Im Weinbau ist seit April 2014 das Mittel SpinTor gegen Essigfliegen zugelassen. In Baden-Württemberg ist auch das Köderverfahren (SpinTor und Combi-protec) genehmigt. Eine erste Behandlung ist zu empfehlen, sobald mehrere erwachsene Kirschessigfliegen an den Trauben beobachtet werden bzw. erste Eiablagen nachgewiesen wurden. Bitte beachten Sie sorgfältig die genauen Anwendungsbestimmungen (Bienengefährlichkeit, Wartezeit usw.).
Im Laufe der kommenden Woche erwartet er dann Lieferungen der Herstellerfirma Dow AgroSciences, bei der inzwischen die Nachproduktion angelaufen ist.
Keine Engpässe gibt es dagegen laut Knoll beim Pflanzenschutzmittel Steward, dessen Einsatz gegen Zikaden zugelassen ist. Der badische Weinbaupräsident Kilian Schneider hatte am Montag dieser Woche in einem Mitgliederrundschreiben von Erfahrungen aus den USA berichtet, wonach Nebenwirkungen von Steward auf die Kirschessigfliege gegeben sind.
Erfahrungen aus Deutschland hierzu liegen allerdings dazu noch keine vor, geben die regionalen Berater in Baden zu bedenken. Deren aktuelle Pflanzenschutzhinweise im Internet zum Thema Kirschessigfliege sind übrigens nicht identisch – eine vergleichende Lektüre
unter www.landwirtschaft-bw.info lohnt in diesen Wochen durchaus. bos