Tierhaltung | 15. Juni 2022

Keine Afrikanische Schweinepest, dafür Aujeszkysche Krankheit gefunden

Von der BBZ-Redaktion und AgE
Vergangene Woche bestätigte das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) die Aujeszkysche Krankheit (AK) bei einem Wildschwein, das in Teningen geschossen wurde. Um die Afrikanische Schweinepest (ASP) bleibt es in der Sperrzone aber weiter ruhig.
Am 2. Juni 2022 ergab sich im Landkreis Emmendingen der Verdacht, dass ein Wildschwein mit dem Virus der Aujeszkyschen Krankheit, auch Pseudowut genannt, infiziert war.  Wie das Landratsamt mitteilte, wurde das Wildschwein zuvor auf der Jagd im Staatswald in Teningen erlegt. Vergangene Woche bestätigte das FLI diesen Verdacht offiziell, allerdings erst nach dem Redaktionsschluss der BBZ am Mittwoch. Dem Landratsamt zufolge war die Kreisjägervereinigung bereits im Vorfeld als besonders betroffener Verband über den Verdachtsfall informiert worden, sodass diese ihre Mitglieder unterrichten konnte.
Die AK ist für den Menschen ungefährlich. Bei allen anderen Säugetieren verläuft eine Infektion mit dem Virus immer tödlich. Eine besondere Ansteckungsgefahr besteht für Hausschweine, Hunde und Katzen. 
Laut Landwirtschaftsministerium ist die AK seit 2003 in der deutschen Hausschweinepopulation getilgt. Dies gelang auch durch die flächendeckende Anwendung eines Impfstoffes. In Schwarzwildbeständen kommt der Erreger aber immer wieder vor. Deshalb erinnert das Landratsamt Emmendingen: Um zu verhindern, dass die AK auch Hausschweinebestände infiziert, müssen Schweinehalter generell und insbesondere Schweinehalter, die auch Jäger sind, die geltenden Hygienevorschriften strikt beachten und vor Betreten der Stallungen Kleidung und Schuhe wechseln.
Betrieb dekontaminiert
Bezüglich der ASP informiert das Landratsamt Emmendingen darüber, dass die Dekontamination auf dem betroffenen Betrieb in Forchheim abgeschlossen ist. Mehrere Feuerwehren sowie das Technische Hilfswerk Emmendingen und das Deutsche Rote Kreuzwaren über eineinhalb Wochen im Einsatz.
Zudem suchen dieses Wochenende nochmals sechs bis acht Teams mit Hunden die Wälder rund um Forchheim nach Wildschweinkadavern ab, die möglicherweise mit der ASP infiziert sind. Der Schwerpunkt liegt laut Landratsamt auf Stellen, an denen sich die Wildschweine erfahrungsgemäß bevorzugt aufhalten.  Die Behörde ruft auch Landwirtinnen und Landwirte dazu auf, bei ihrer Arbeit im Gelände auf Kadavergeruch oder sonstige Auffälligkeiten zu achten und diese dem Veterinäramt oder Landwirtschaftsamt zu melden. Die Stellen könnten dann auch überprüft werden.
 
Afrikanische Schweinepest in Italien
Auch auf dem italienischen Festland haben sich erstmals Hausschweine mit der ASP infiziert; vorherige Fälle waren auf die Insel Sardinien beschränkt. Wie die italienischen Behörden mitteilten, ist eine Kleinsthaltung mit acht Schweinen nahe Rom betroffen. In der Region waren Anfang Mai die ersten Wildschweine positiv auf das Virus getestet worden. Der infizierte Betrieb liegt innerhalb der roten Infektionszone.
Umfrage unter Jägerinnen und Jägern
Das Friedrich-Loeffler-Institut ruft Jägerinnen und Jäger dazu auf, an einer Umfrage teilzunehmen. Damit will das Forscherteam die langjährigen Erfahrung in der Jagd auf Schwarzwild sammeln und sie für die Bekämpfung der ASP nutzen. Laut FLI dauert es etwa 15 Minuten, den Fragebogen zu beantworten. Link: soscisurvey.de/fragebogen-asp