Kein Aufwärtspotenzial für Körnermais in Sicht
Enttäuscht von den frühen Partien war niemand, im Gegenteil wurden mancherorts die Erwartungen übertroffen. Eine gute Durchschnittsernte mit 10 bis 11 Tonnen trockener Ware pro Hektar könnte am Ende herausspringen, wenn man die Einschätzungen der Marktbeteiligten auf Zahlen herunterbricht. Im Elsass ist die Rede von 10,5 bis 11 Tonnen pro Hektar. Eine erhebliche Streuung bei den Erträgen wird allerdings aufgrund der Trockenschäden auf leichteren Böden erwartet.
Wenig Bewegung gibt es in diesen Tagen am Markt. Frühdruchschprämien werden inzwischen keine mehr bewilligt, die Nachfrage ist ruhig bis sehr ruhig. „Der Markt ist gedrückt”, bringt ein Erfasser die Gesamtverfassung auf einen kurzen Nenner.
Die Versorgung ist – wie es im Moment aussieht – gesichert: Es gibt global gesehen genügend Mais, genügend Weizen und vor allem genügend Futterweizen. Die EU-Körnermaisernte dürfte die Marke von 60 Millionen Tonnen übertreffen. Nennenswerte Einbußen durch Trockenschäden werden nur aus Ungarn gemeldet. In Frankreich ist die Rede von 13 bis 14 Millionen Tonnen und in Deutschland könnten es am Ende knapp fünf Millionen Tonnen werden.
Ende Juli bzw. Anfang August waren noch 160 Euro möglich. Für so manchen Erzeuger war das damals eine Marke, die ihn zum Verkauf bewegt hat. „Wenn der Erzeugerpreis 10 % über meinen Kosten liegt, dann ist der Verkauf sinnvoll”, beschreibt ein Erzeuger seine Devise.
Mit Blick auf die Marktlage raten die Erfasser, im Moment keinen Mais zu verkaufen. Aufwärtspotenzial für die Preise könnte sich ergeben, wenn irgendwo auf der Welt die Ernteerwartungen deutlich unterschritten würden oder der Ölpreis einen Satz nach oben machen würde – für nichts davon gibt es im Moment Anzeichen.
Nicht nur das Erzeugerpreisniveau zum Start der Ernte ist auf Vorjahresniveau, sondern auch die Trocknungskosten bleiben im Vergleich zu 2016 unverändert. Dies gilt für beide Rheinseiten.