Pflanzenbau | 24. Oktober 2019

Jetzt Winterackerbohnen und -erbsen säen

Von LTZ Augustenberg
etzt ist die Zeit, Winterackerbohnen und Wintererbsen auszusäen. Gegenüber den Sommerformen sind einige Besonderheiten zu beachten.
Winterackerbohnen können Niederschläge und Bodenwasser im Winter effektiver nutzen als die Sommerformen.
Für Wintererbsen ist eine Aussaat bis Mitte November möglich. Eine späte Aussaat verbessert die Winterhärte und kann Probleme mit Fußkrankheiten vorbeugen.
Allerdings sollte die Vegetationszeit noch zwei bis vier Wochen nach der Aussaat anhalten, damit die Pflanzen vor dem Winter das Zwei- bis Vier-Blatt-Stadium mit drei bis fünf Zentimetern Wuchshöhe erreichen. Als Saatstärke werden, wie bei den Sommererbsen, 80 bis 100 Körner je Quadratmeter empfohlen. Die Saattiefe sollte zwischen vier und sechs Zentimetern liegen. Aussaaten in verdichtete Böden oder bei Staunässe sind ungünstig.
Ackerbohnen
Für Winterackerbohnen hingegen wird die Saatstärke im Vergleich zur Sommerung verringert, da sie im Frühjahr stark bestocken. Für eine Winterung sind 18 bis 23 keimfähige Körner je Quadratmeter anzustreben, für eine Sommerung wären es 40 bis 45. Winterackerbohnen sollten im Vier- bis Sechs-Blatt-Stadium und mit maximal fünf bis acht Zentimeter Pflanzenhöhe in den Winter gehen. Deshalb sollte die Aussaat spätestens Ende Oktober abgeschlossen sein, damit noch vier bis sechs Wochen Vegetationszeit für die Entwicklung ausgenutzt werden können. Eine ausreichend große Saattiefe von acht bis zehn Zentimetern sollte beachtet werden
Vor- und Nachteile der Winterformen
Die Winterformen von Erbsen und Ackerbohnen ertragen Trockenheit im Frühjahr und Sommer leichter als Sommerungen, da sie die Winterfeuchtigkeit besser ausnutzen können. Allerdings besteht das Risiko der Auswinterung, vor allem bei strengem Frost ohne Schneebedeckung. Ein Gemengeanbau der Körnerleguminosen mit Getreide mindert dieses Risiko, da das Getreide den Ausfall kompensieren kann. Langwüchsige, stark zum Lager neigende Erbsensorten sollten stets mit
einem Gemengepartner angebaut werden – üblich ist eine hoch wachsende Wintertriticale. Weitere Informationen zum Anbau von Erbsen und Ackerbohnen sind zu finden unter http://www.demoneterbo.agrarpraxisforschung.de.
2019 wurden Winterackerbohnen und -erbsen in Landessortenversuchen auf zwei ökologisch bewirtschafteten Standorten in Hohenheim und Forchheim am Kaiserstuhl getestet. Im Mittel lag der Ertrag der Winterackerbohnen bei 32,8 dt/ha, wobei die sortenspezifischen Ertragsunterschiede zwischen den Standorten null bis 16 dt/ha betrugen.
  • Als neue Sorten wurden Augusta (Saaten-Union) und Irina (Agri Optentions) getestet. Irina war am Standort Hohenheim die ertragreichste Sorte mit 122 % relativem Ertrag.
  • Bei Wintererbsen wurden im Mittel 39,1 dt/ha gedroschen. Wie bereits 2018 war die halbblattlose Sorte Furios (Agri Optentions) auch 2019 ertragreichste Sorte an beiden Standorten.
Weitere Informationen zu den Landessortenversuchen sind zu finden unter www.ltz-bw.de > Arbeitsfelder > Pflanzenbau > Sorten oder Arbeitsfelder > Eiweißpflanzen.