Jetzt gezielt die Gemeine Rispe bekämpfen
Sobald der Boden wieder feucht ist und vor allem, wenn die Tage wieder kürzer sind,
sollte daher unbedingt eine Nachsaat erfolgen. Welche Gräser nachhaltig geschädigt wurden, lässt sich noch nicht sagen. Vor allem an Stellen mit Hangneigung und direkter Ausrichtung zur Sonne wird es zu Schäden im Wurzelraum gekommen sein. Bei Bodentemperaturen über 25 °C gibt es einen Wurzelwachstumsstopp. Ab etwa 30 °C sterben erste Feinwurzeln ab, bei 40 °C im Boden kommt es zur nachhaltigen Wurzelschädigung. Deshalb sind Nachsaat und Übersaat nun so wichtig
Glattwalzen können den erforderlichen Anschluss an das Kapillarwasser im Boden nicht ausreichend bewerkstelligen. Sie eignen sich für Neuansaaten und zur Einebnung von Steinen, aber nicht für Nachsaaten. Eine Profilwalze (z. B. Güttler) ist da viel besser. Eine Schafherde oder andere Klauentiere wären ebenfalls eine Möglichkeit.
Die Kombination von Grünlandstriegel mit aufgesattelter pneumatischer Sämaschine ist eher kritisch zu sehen. Der Einsatz des Striegels macht jetzt bei anhaltender Trockenheit Sinn, um die Gemeine Rispe herauszukämmen und dann aufzuladen. Die gleichzeitige Saat ist unsinnig, da es zu trocken und vor allem der Boden extrem hart ist und die Maschine nichts für den Anschluss des Samens an das Bodenkapillarwasser tut.
Pneumatische Sämaschinen mit mehreren kleinen Streutellern sind allerdings hervorragend zur Breitsaat geeignet. Diese gibt es auch als Aufbau auf Güttlerwalzen und da macht ihr Einsatz richtig Sinn. Auch andere Nachsaatmaschinen wie Vredo, Köckerlinggrasdurchsämaschine oder Eurogreen sind gut geeignet. Allerdings wird dort die Grünlandmischung in Reihe gesät und die auflaufenden Samen machen sich gegenseitig Konkurrenz.
Für die sehr langsam keimende Wiesenrispe sind die Trockenschäden eine Chance, ihren Flächenanteil in der Grünlandnarbe zu erhöhen. Im Extremjahr 2003 hat man gesehen, dass Knaulgras, Rotklee, Rotschwingel, Wiesenrispe und ganz besonders der Rohrschwingel gut mit der Trockenheit zurechtkamen. Im Ackerfutter war die Luzerne die Königin, die der Trockenheit trotzen konnte.
Die Schafgarbe hat 2003 die Trockenheit genutzt, um ihre Anteile in der Grünlandnarbe massiv auszuweiten. Schafgarbe kann so zu einem massiven Problem werden. Es droht also nicht nur die Gemeine Rispe als Lückenbesiedler.