Politik | 05. August 2021

In Südeuropa wüten Brände

Von AgE/red
Der Süden Europas ist, begleitet von einer historischen Hitzewelle, von großen Wald- und Ackerbränden heimgesucht worden. Bis Redaktionsschluss dieser BBZ zur Wochenmitte wurde an vielen Stellen gegen die Flammen gekämpft. Es gab bereits Tote zu beklagen.
Löschhubschrauber-Einsatz Mitte dieser Woche am nördlichen Stadtrand von Athen.
Eines der größten Feuer wütete jetzt auf der italienischen Insel Sardinien. Dort wurden insgesamt 20000 Hektar Land zerstört. Der Präsident der Region, Christian Solinas, sprach von der „schrecklichsten Naturkatastrophe, die sich je auf Sardinien ereignet hat” und erklärte den Notstand für die ganze Insel.
Außerdem forderte er, dass ein Teil der Gelder, die für den Wiederaufbau nach der Corona-Pandemie bestimmt sind, auch zur Bepflanzung der zerstörten Waldflächen eingesetzt werden sollten.
Ausgelöst worden sein dürfte das Feuer unter anderem durch das zuvor windig-heiße Wetter. Daneben gibt es laut heimischen Medienberichten Hinweise auf Brandstiftung. Außerdem wird die Landwirtschaft dafür verantwortlich gemacht, für eine schnelle Ausbreitung der Brände gesorgt zu haben, weil Äcker und Wälder zunehmend verwahrlosten.
Neben Italien meldeten auch Spanien und Frankreich sowie die Türkei und Griechenland ausgedehnte, gefährliche Feuer. In Spanien brannte es sowohl im Süden des Landes bei Huelva als auch weiter nördlich bei Albacete. Am schwierigsten stellte sich die Lage laut heimischen Medienberichten westlich von Barcelona dar. Dort sei das Feuer zwischenzeitlich außer Kontrolle geraten und habe letztlich 1700 Hektar zerstört.
Die Regierung von Katalonien teilte mit, dass es in der Region in diesem Jahr bislang bereits insgesamt 392 größere und kleinere Flächenbrände gegeben habe; das seien deutlich mehr gewesen als im Vorjahreszeitraum.
In der Türkei wüteten massive Feuer vor allem entlang der Mittelmeerküste, in Griechenland unter anderem in der Nähe von Athen und in Frankreich in der Nähe der Stadt Carcassonne im Süden des Landes.
 
Trauriger Unwetterrekord auch in Österreich
Schwerste Unwetter zerstörten in Österreich erneut Agrarflächen und verursachten erhebliche Schäden. Nach Angaben der Hagelversicherung tobten bereits am 25. Juli heftige Gewitter an der Alpennordseite. In Tirol beginnend seien die Unwetter weiter nach Oberösterreich und ins westliche Niederösterreich gezogen. Zwei Tage später habe die Landwirtschaft  weitere Schäden erlitten. In der Summe sei bei diesen Unwettern ein Gesamtschaden von 3,2 Millionen Euro entstanden, bilanzierte der Vorstandsvorsitzende der Hagelversicherung, Dr. Kurt Weinberger.  Am  Mittwoch voriger Woche verursachten Starkregen, Sturm und Hagel speziell in Oberösterreich wiederholt schwerste Schäden. Auf einer Fläche von rund 40000 Hektar kam es vielfach zu Totalausfällen bei den landwirtschaftlichen Kulturen. Hier schätzt die Hagelversicherung die Schadenssumme auf elf Millionen Euro. Dem Versicherungsunternehmen zufolge beläuft sich der Gesamtschaden, der in den letzten fünf Wochen in Österreich durch die schweren Hagelunwetter an landwirtschaftlichen Kulturen entstanden ist, auf etwa 105 Millionen Euro. Dies sei ein trauriger Rekord.   Es stehe außer Frage, dass dieser  eine Folge des Klimawandels sei.