Tierhaltung | 31. Januar 2019

Immer mehr Fälle

Von red, AgE
In 29 Rinderhaltungen und einer Schafhaltung ist die Blauzungenkrankheit vom Serotyp 8 (BTV-8) bislang in Baden-Württemberg festgestellt worden. Der Schwerpunkt des Infektionsgeschehens liegt nach wie vor in Südbaden.
Wichtig ist, den Impfstoffbedarf rechtzeitig beim Hoftierarzt anzumelden.
Baden-Württemberg ist bereits seit dem ersten Ausbruch Mitte Dezember im Landkreis Rastatt vollständig zum BTV-8-Sperrgebiet erklärt worden, das mindestens zwei Jahre nach dem letzten Ausbruch aufrechterhalten werden muss. Rinder, Schafe und Ziegen können daher in der Regel nur noch aus dem Land verbracht werden, wenn sie einen Impfschutz gegen BTV-8 haben oder die Kälber und Lämmer bis zum Alter von drei Monaten von Muttertieren mit einem wirksamen Impfschutz geboren wurden, in den ersten Lebensstunden Kolostralmilch erhalten haben und von einer Tierhaltererklärung begleitet werden, in der dies bestätigt wird.
In der  „vektorarmen”  kälteren Jahreszeit sind  die Gnitzen, die die Erkrankung  übertragen, weniger aktiv. Daher können die Tiere derzeit  noch mit einer negativen Laboruntersuchung sowie einer „Repellentbehandlung” (Behandlung mit einem Vergrämungsmittel, das die Gnitzen fernhalten soll) aus dem Sperrgebiet verbracht werden.
 
Jetzt impfen
Landwirtschaftsminister Peter Hauk appellierte beim Startschuss für die landesweite Impfkampagne 2019 am Montag in Markgröningen  an die Tierhalter, sich daran zu beteiligen: „Die Impfung von Rindern, Schafen und Ziegen wird auch durch das Land und die Tierseuchenkasse Baden-Württemberg finanziell unterstützt.”
Bei Schafen und Ziegen kann es  bei einer Ansteckung mit dem BTV-8-Virus in Einzelfällen zu schwerwiegenden Krankheitsverläufen bis hin zum Verenden der betroffenen Tiere kommen. Daher sollten diese Tierbestände möglichst vollständig durch eine Impfung geschützt werden.
Neben der Impfung der Tiere gegen BTV-8 wird diese auch  gegen BTV-4 empfohlen. In den letzten  Jahren kam es in  Nachbarstaaten neben BTV-8-Ausbrüchen auch zum Ausbruch der Blauzungenkrankheit vom Serotyp 4 (BTV-4). Die Wahrscheinlichkeit, dass dieser Serotyp ebenfalls nach Deutschland eingeschleppt wird, ist hoch.
 
Neue Restriktionszonen
BTV-8-Neuinfektionen in Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz haben zu einer
 Ausweitung von Sperrzonen in benachbarten Bundesländern geführt. Betroffen sind    mittlerweile  sämtliche Kreise in Süd- und Mittelhessen sowie einzelne Gemeinden in den nördlicher gelegenen Kreisen Waldeck-Frankenberg, Fulda und Schwalm-Eder.  In Nordrhein-Westfalen gelten Restriktionen in der  Region südlich des Ruhrgebiets bis hin zum östlichen Sauer- und Siegerland. Zudem wurden  nun auch in Bayern wegen der Blauzungenkrankheit in Baden-Württemberg Sperrgebiete eingerichtet. Das betrifft westlich gelegene Landkreise in den Regierungsbezirken Unterfranken und Schwaben.