Immer mehr Assistenz auch bei Transportern
Schon bei der vergangenen IAA Nutzfahrzeuge vor zwei Jahren waren verbesserte Sicherheitsausstattungen mit Elektroniksystemen wie Brems- und Spurhalte-Assistenten festzustellen. Dieser Trend geht weiter. Zu nennen sind hier beispielsweise ESP mit Gespannstabilisierung, automatische Distanzregelung, Multikollisionsbremse, Seitenwindassistent, Anhängerrangierassistent, Rückfahrkamera, Parkdistanzkontrolle und Ausparkassistent – um nur die Wichtigsten zu nennen. Immer größere Bedeutung gewinnt auch die digitale Vernetzung in und mit den Fahrzeugen.
Bei den Antrieben ist zu beobachten, dass die Motoren weiter optimiert werden. Elektrische Versionen bedienen nach wie vor eine Nische und sind im Regelfall wegen der Kosten, niedrigen Zuladungen und begrenzten Reichweiten noch keine echte Option.
Die Konzernschwester MAN, sonst im Bereich der Lkw tätig, bietet den VW Crafter in einer baugleichen Version übrigens ab dem Frühjahr als TGE an und wagt damit erstmals in der Firmengeschichte den Schritt in die Transporterklasse.
Nachdem der Mercedes Sprinter dieser Fahrzeugklasse seinen Namen gegeben hat, bleibt er nach wie vor der König im Ring. Er hat verbesserte Motoren zu bieten sowie die Erhöhung des Gesamtgewichtes auf jetzt bis zu 5,5 Tonnen.
Ford setzt nach der Generalrevision der Transit-Modelle in den letzten Jahren auf optimierte Motoren und die Einführung weiterer elektronischer Helfer. Der neue Motor erfüllt jetzt die Euro-6-Schadstoffnorm und hat bis zu 170 PS Leistung. Für mehr Sicherheit sollen Seitenwind-Assistenten ebenso sorgen wie Notbrems-Assistenten.
In der Klasse darunter ist aber Bewegung. Peugeot Expert und Citroën Jumpy sind auch bei den neuen Modellen zu großen Teilen baugleich. Die Karosserie soll unter anderem durch hochfeste Stähle leichter sein. Eng verwandt mit den beiden ist der neue Toyota Proace.
Fiat ist aus dieser Kooperation in der Dreitonnenklasse ausgestiegen. Der Konzern lanciert den Talento als Nachfolger des Scudo und arbeitet in diesem Bereich nun mit Renault zusammen. Der neue Fiat Talento entspricht demnach zu großen Teilen dem Renault Trafic. Hinzu kommen Opel mit dem Vivaro sowie Nissan mit dem NV 300, sodass der gleiche Kastenwagen neuerdings unter vier Logos läuft.
Iveco setzt beim Daily, der 2014 von Grund auf erneuert wurde, als einziger einen Leiterrahmen ein, der zwar für Stabilität sorgt, aber auch die Zuladung begrenzt. Dafür kann man ihn bis zu konkurrenzlosen sieben Tonnen Gesamtgewicht ordern. Auch hier sind Euro-6-Motoren angekündigt, die zudem beim Verbrauch bis zu acht Prozent sparen sollen. Ebenfalls neu ist eine On-Board-Konnektivität.
Auffällig ist, dass fast jeder Hersteller mittlerweile auch Pick-up-Fahrzeuge anbietet. Vielfach handelt es sich hier aber nicht um Eigenentwicklungen, sondern Kooperationen. So entspricht der Fiat Fullback im Wesentlichen dem Mitsubishi L 200. In diesem Bereich sind die Grenzen zwischen reiner Nutzwertorientierung und dem Spaßfaktor aber durchaus fließend.