Daten gemeinsam nutzen und Kosten für die Datenintegration sparen. Das ist das Ziel des „International Dairy Data Exchange Network”, kurz iDDEN, einer internationalen Partnerschaft für den Austausch von Daten rund um die Milchproduktion, die seit November 2020 besteht.
Auch Roboter müssen sich verstehen, um miteinander kommunizieren zu können. Die Datenaustauschplattform
iDDEN soll das für die Milchviehbranche erleichtern.
Das Netzwerk iDDEN soll Organisationen der Milchviehhaltung und große Stalltechnikhersteller in Europa, Nordamerika und Australien zusammenbringen, um gemeinsam Datenintegrationsprobleme zu lösen. Das geht aus einer Pressemitteilung des Netzwerkes hervor. Bisher haben sich sieben Organisationen der Milchleistungsprüfung und nationale Rechenzentren aus 13 Ländern zusammengeschlossen, die insgesamt rund 20 Millionen Milchkühe repräsentieren (siehe Kasten). Das Netzwerk möchte eine Plattform für den Datenaustausch entwickeln, um so die Kommunikation zwischen landwirtschaftlichen Betrieben, Technikherstellern und anderen Organisationen sowie zwischen den Maschinen selbst zu erleichtern.
Auch der Landesverband Baden-Württemberg für Leistungs- und Qualitätsprüfun-
gen in der Tierzucht (LKV) ist über den Rinder-Daten-Verbund (RDV) aktiv am Netzwerk beteiligt. Nach Aussage des LKV-Geschäftsführers Klaus Drössler sollen über die Plattform lediglich Daten ausgetauscht werden – sie werden also nicht gespeichert. Zudem würden die Landwirtinnen und Landwirte selbst bestimmen, an wen sie ihre Daten weitergeben.
Vor allem biete iDDEN aber das Potenzial, die Kosten für die Datenintegration zu senken. Laut Drössler betreiben international agierende Firmen derzeit einen großen Aufwand, um die unterschiedlichen Schnittstellen in den einzelnen Ländern zu programmieren, zu pflegen und zu betreuen. Die Plattform könnte also gerade für diese Firmen interessant sein. Zumal solche Schnittstellen in der Praxis immer wieder zu Problemen führten. Schon jetzt haben Drössler zufolge namenhafte Firmen ihr Interesse angemeldet. Und das, obwohl die Plattform für die Technikhersteller kostenpflichtig sein wird.
Um die Datenvernetzung zu ermöglichen, hat iDDEN die skandinavische Datenaustauschplattform Nordic Cattle Data eXchange (NCDX) gekauft und entwickelt diese weiter. Der Pressemitteilung zufolge sollen weitestgehend die Richtlinien und Standards des Internationalen Komitees für den Austausch von Tierdaten (ICAR ADE) integriert werden. Dabei garantieren die bestehenden Datennutzungs- und Datenverfügungsrechte sowie die Zustimmung seitens jedes Datenlieferanten strengsten Datenschutz und bilden die Grundlage des Datenaustauschs. wem
Die Gründungsmitglieder
iDDEN wurde als nicht gewinnorientierte Gesellschaft von sieben bäuerlich gehaltenen Organisationen gegründet, die in 13 Ländern Dienstleistungen rund um die Milchleistungsprüfung, Datenverarbeitung und Zucht anbieten. Sie hat ihren Hauptsitz in Deutschland. Die sieben Gründungsorganisationen sind: CRV aus den Niederlanden und dem nördlichen Belgien, DataGene aus Australien, Lactanet aus Kanada, National Dairy Herd Information Association aus den USA, NCDX aus Skandinavien, RDV aus Österreich und Deutschland sowie vit aus Deutschland und Luxemburg.