Hygienemaßnahmen sind das A und O
- Spulwürmer (Ascaridien) – die häufigste Wurmart und mit einer Länge von bis zu 12 cm auch mit die größten Würmer bei Hühnern.
- Haarwürmer (Capillarien) – durchbohren die Darmschleimhaut und saugen Blut, sind aber maximal 3 bis 4 cm lang.
- Blinddarmwürmer (Heterakiden) – können den Erreger der Schwarzkopfkrankheit auf das Geflügel übertragen, schmarotzen im Blinddarm, mit etwa 1 cm Länge der kleinste Parasit.
- Bandwürmer (Davaina und Raillietina) – schädigen die Darmschleimhaut, können je nach Art bis zu 20 cm lang werden.
- Außerdem gibt es noch Wurmarten, die nicht im Darm, sondern in anderen Organen der Hühner parasitieren (Luftröhrenwürmer, Magenwürmer). Sie spielen momentan aber in Deutschland eher eine untergeordnete Rolle.
Prinzipiell sind alle Geflügelarten, also auch Wassergeflügel, Puten, Tauben und auch Wild- und Singvögel) empfänglich für eine Infektion mit Würmen. Auf der anderen Seite sind Geflügelwürmer sehr wirtsspezifisch, das heißt, andere Tierarten oder auch der Mensch können sich in der Regel nicht mit Geflügelendoparasiten infizieren beziehungsweise erkranken nicht daran.
In Deutschland sind derzeit vier Wirkstoffe für das Geflügel zugelassen, wobei sich für Legehennen nur die Wirkstoffe Flubendazol und Fenbendazol anbieten, da bei diesen Wirkstoffen die Wartezeit auf das Ei 0 Tage beträgt, das heißt auch während der Therapie können die Eier vermarktet werden (siehe Übersicht).
Außerdem gibt es Ergänzungsfuttermittel auf Basis von Kräutern und ätherischen Ölen, die aber die Parasiten im Darm nicht abtöten, sondern laut Hersteller „das Austreiben der Würmer aus dem Darm erleichtern sollen und die schädlichen Auswirkungen auf den Organismus des Huhnes verringern sollen”.
Neben der Behandlung der Hühner ist besonders beim Vorliegen einer Wurminfektion, aber auch wenn bisher keine Würmer im Hühnerbestand nachgewiesen wurden, die Einhaltung von bestandshygienischen Maßnahmen immens wichtig. Nur die Kombination von Therapie und Hygiene kann zu einem nachhaltigen Erfolg bei der Bekämpfung von Wurmerkrankungen führen.
Dazu gehören saubere und trockene Einstreu beziehungsweise Ausläufe sowie Trinkwasser- und Fütterungshygiene. Die Aufnahme von Wasser aus Pfützen oder das Anbieten von Futter auf dem Boden sollten unterbleiben. Im Stall müssen Fliegen und Käfer mit den entsprechenden Methoden bekämpft werden (Kontaktgifte, Fallen).
In der Serviceperiode, also der Leerstandsphase, sollte der Stall, insbesondere bei vorangegangener Wurminfektion, zusätzlich mit solchen Präparaten desinfiziert werden, die auch Parasitenstadien abtöten (diese Desinfektionsmittel beinhalten folgende Wirkstoffe: p-Chlor-m-Kresol oder o-Hydroxydiphenyl-Fettsäure-Eutektikum).