Betrieb und Wirtschaft | 25. Juli 2019

Gute Weizenerträge im Badischen

Von René Bossert und Donat Singler
Die Getreideernte im Südwesten bringt gute Erträge und meist zufriedenstellende Qualitäten. Für Sorgenfalten sorgt aber Raps.
Die Weizenernte im Rheintal bringt  Erträge zwischen 8 und in der Spitze sogar über 10 t/ha,  berichten Landwirte und Erfasser. Die Proteinwerte streuen etwas und fallen eher knapp aus, viele Partien B-Weizen erreichen die geforderten 11,5 % nur knapp oder liegen geringfügig darunter. „Dieses Jahr ist alles in den Ertrag gewachsen”, stellt ein Erfasser fest. 
Hektolitergewichte und Fallzahlen sind dagegen bislang in Ordnung.  Mykotoxinwerte sind bei Einzelpartien leicht erhöht, ohne dass der Grenzwert erreicht wird. Auch für die späteren Gebiete sind die Erwartungen beim Weizen gut.
In dieser Woche läuft die Getreideernte in Südbaden auf Hochtouren.

Der Marktdruck hält sich in einem im Wesentlichen seitwärts laufenden Markt bisher in Grenzen, könnte aber angesichts der guten Erträge noch zunehmen, befürchten Erfasser. Dass die Preise – derzeit resultieren aus den Börsennotierungen Erzeugerpreise von gut  150 Euro/t frei Wasserplatz für B-Weizen – stärker unter Druck kommen, wird allerdings nicht erwartet, weil in Nord- und Ostdeutschland die Trockenheit doch für einen Dämpfer bei den Erträgen sorgen dürfte.   
Auch die Futtergerste überzeugt mit Erträgen von 7 bis 9 t/ha bei ausreichenden Hektolitergewichten. Meldungen aus Württemberg liegen auf ähnlichem Niveau.  Die Ernte im Rheintal ist bereits abgeschlossen und auch für die späteren Gebiete sind die Erfasser zuversichtlich gestimmt. 
Braugerste drischt gut
Sowohl Winter- als auch Sommerbraugerste liefern Erträge zwischen 6 und 7 t/ha. Aus dem Kraichgau und aus Württemberg werden sogar bis zu 8 t/ha gemeldet. Auch hier zeigt sich die Tendenz zu niedrigen Proteinwerten, teils bis hinunter zu 9 %. Die Sortierung befriedigt ebenfalls nicht immer, Partien mit Werten zwischen 80 und 90 % Vollgerstenanteil    kommen immer mal wieder vor. Vertragsfreie Ware erbringt im Moment 155 bis 160 Euro/t (Winterbraugerste) und um die 170 Euro/t (Sommergerste). Bei der Sommergerste wird in diesen Tagen der Erntestart auf der Baar erwartet.
Sorgenkind ist  erneut der Raps: Die Erträge im Rheintal liegen in der Regel zwischen 2,5 und 3,5 t/ha. Erste Angaben zu den Ölgehalten deuten auf eine große Streuung hin. Möglicherweise fallen die Erträge auf der Baar etwas zufriedenstellender aus, aber auch dort hat man die Ernteerwartungen schon etwas nach unten korrigiert. Da auch die Preisaussichten für die nächstjährige Ernte nicht attraktiv sind, wird ein weiterer Rückgang der Anbaufläche erwartet.
Die trockene und heiße Witterung sorgt  beim Getreide  für die späteren Gebiete nicht für Bedenken, hieß es am Dienstag gegenüber der BBZ. Wohl aber beim Körnermais:  „Der Mais gefällt mir  nicht”, stellte ein Erfasser fest, ein anderer beschrieb die Lage als „düster”. Erste Abstriche bei den Ertragserwartungen werden schon jetzt gemacht.  Auch die Sojabohnen sehen nicht vielversprechend aus. Keine Freude macht auch der Blick auf den sinkenden Rheinpegel. Noch in dieser Woche könnten erste Kleinwasserzuschläge fällig werden.