Die deutsche Landwirtschaft setzt immer weniger Stickstoff und Gülle ein und verringert zugleich durch eine effizientere Ausbringung Emissionen und Nährstoffverluste. Das zeigt ein Faktencheck zu Stickstoff, Nitrat und Gülle, den der Deutsche Bauernverband (DBV) vorgelegt hat.
Ausbringtechnik modernisiert: Der Deutsche Bauernverband teilt in seinem „Faktencheck” mit, dass die breite Verteilung von Gülle zwischen 2010 und 2015 von fast 70 Prozent auf 55 Prozent zurückging.
Dieser belegt laut DBV, dass die Überschüsse in den landwirtschaftlichen Stickstoffbilanzen seit 1990 rückläufig sind. In der Gesamtbilanzierung habe sich der Überschuss im Mittelwert der Jahre 1990 bis 1993 und 2011 bis 2014 um knapp ein Viertel reduziert, in der Flächenbilanz im selben Zeitraum bereits um mehr als 30 Prozent. Dies unterstreiche die zunehmende Effizienz des Stickstoffeinsatzes in der Landwirtschaft, betont der Verband. Dementsprechend sei entgegen der öffentlichen Wahrnehmung an den Grundwassermessstellen für Nitrat auch kein genereller Trend zum Schlechteren festzustellen gewesen.
Der Anteil an Registrierungspunkten mit fallenden Nitratkonzentrationen sei mit 33,4 Prozent sogar größer ausgefallen als der Anteil mit steigenden Werten, die bei 27,7 Prozent gelegen hätten. Insgesamt hielten 82 Prozent der Messstellen den Nitratschwellenwert von 50 Milligramm Nitrat je Liter ein, so der DBV. Der Verband geht davon aus, dass sich mit der gerade in Kraft getretenen novellierten Düngeverordnung diese positiven Trends verstärken und deutlich beschleunigen.
Dosierung immer genauer
Der Bauernverband weist in seinem Faktencheck ebenfalls
darauf hin, dass von 2010 bis 2015 weniger Rinder- und Schweinegülle
ausgebracht, diese genauer dosiert und schneller eingearbeitet wurde. So
sei die ausgebrachte Menge von Rindergülle in dem genannten Zeitraum um
fünf Prozent und die von Schweinegülle um 15 Prozent gesunken, während
sich die Menge an vergorener Gülle und Biogasgärresten verdoppelt habe.
Dies stelle einen Gewinn für die Umwelt dar, da damit Klimagase und auch
Gerüche aus der Gülle gemindert worden seien, verdeutlicht der DBV.
Ihm zufolge zeigen die Zahlen bei der Ausbringung flüssiger
Wirtschaftsdünger zudem einen Trend weg von der breiten Verteilung,
deren Anteil an der ausgebrachten Menge zwischen 2010 und 2015 von fast
70 Prozent auf 55 Prozent geschrumpft sei. Gleichzeitig habe sich der
Einsatz besonders umweltfreundlicher und präziser Verfahren wie
Güllegrubber und Gülleschlitztechniken verdoppelt. Die
Einarbeitungszeiten flüssiger Wirtschaftsdünger seien dabei stark
zurückgegangen, so dass Geruchs- und Stickstoffemissionen vermindert
werden konnten, berichtet der Bauernverband.