Grünlandpflege: Von nichts kommt nichts
Zum Einebnen von Maulwurfshaufen sind Schleppen am besten geeignet, hingegen sorgen Striegel mit vielen Federzinken für eine sehr gute Bestandsbelüftung. Die Arbeitsqualität ist umso besser, je mehr Zinken verwendet werden und je besser sie sich dem Boden anpassen können, was bei einzeln aufgehängten Feldern gut möglich ist. Um einen aufgefrorenen Boden rückzuverfestigen, wie auf humosen und anmoorigen Standorten häufig der Fall, eignen sich am besten Glattwalzen mit einem großen Durchmesser und einem hohen Gewicht.
Dabei ist zu bedenken, dass der Einsatzzeitpunkt stimmen muss, der Boden darf nicht zu nass aber auch nicht zu trocken sein. Bei mineralischen Böden ist das Walzen in den seltensten Fällen erforderlich. Auch das Beheben von Trittschäden oder Fahrspuren ist mit Walzen nicht oder nur im geringen Umfang möglich.
Bei der vorbeugenden Maßnahme zum Erhalt einer dichten Grasnarbe, also bei Übersaat, werden in der Regel Saatgutmengen von etwa 5 kg/ha mehrmals im Jahr ausgebracht. Bei einer Reparaturmaßnahme sind es größere Saatgutmengen um die 15 kg/ha. Zum Erfolg trägt auch bei, wenn das Saatgut bzw. die Saatgutmischung entsprechend der Bodenart, den Klimabedingungen, der Nutzungsrichtung usw. ausgewählt wird. Sehr entscheidend für den Erfolg einer Über- bzw. Nachsaat sind, wie in Tabelle 2 dargestellt, auch Faktoren wie der Zeitpunkt der Maßnahme und die Folgenutzung.
Im Frühjahr ist der Konkurrenzdruck der bestehenden Grasnarbe aufgrund des schnellen Wachstums größer als im Spätsommer. Deshalb ist eine Über- bzw. Nachsaat im Frühjahr nur sinnvoll, wenn Lücken im Bestand vorhanden sind und die Maßnahme zeitlich früh (bis Anfang April) erfolgt. Ansonsten ist der Erfolg gering, da der auflaufende Grassamen sich aufgrund des rasch wachsenden Altgrasbestandes kaum durchsetzen kann. Deswegen sind in den meisten Fällen Über- bzw. Nachsaaten zum Ende der Vegetationsperiode erfolgversprechender.
Ebenso hat die Nutzung einen Einfluss auf den Konkurrenzdruck. Bei Beweidung wird die Grasnarbe kurz gehalten, so dass neue Gräser sich besser entwickeln können. Je häufiger und schonender eine Nutzung erfolgt, desto besser sind die Erfolgsaussichten. Elementar wichtig ist allerdings auch eine ausreichende Wasserversorgung (Bodenfeuchte). Zum einen für die Keimung des Saatgutes und zum anderen für das weitere Wachstum des Grases.