Beruflicher Erfolg auf pflanzlichen Pfaden
Die duale Ausbildung, für die mindestens ein Hauptschulabschluss verlangt wird, dauert drei Jahre und findet anteilig in der Berufsschule und im Betrieb statt. In den ersten beiden Ausbildungsjahren geht es um die berufliche Grundbildung, bis dann im letzten Jahr fachrichtungsbezogen Themen aus einem der sieben Schwerpunkte Garten und Landschaftsbau, Baumschule, Friedhofsgärtnerei, Obstbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei oder Zierpflanzenbau anstehen.
In der Berufsschule ergänzen Fachthemen das Praxiswissen, das auf dem Betrieb vermittelt wird. So steht auf dem Lehrplan des ersten Jahres alles rund um Pflanzen und deren Verwendung mit Fokus auf Natur- und Umweltschutz. Weitere Schwerpunkte sind Organisation und Vermarktung. Im zweiten Ausbildungsjahr wird das Erlernte im Hinblick auf die Zwischenprüfung vertieft, während im letzten Jahr der schulischen Ausbildung der gewählte fachliche Schwerpunkt in den Mittelpunkt rückt.
In der Praxis auf dem Betrieb lernt der Azubi in den ersten beiden Jahren Abläufe und Zusammenhänge kennen, Pflanzen zu bestimmen, ihre Qualität zu beurteilen und bei welchen Witterungsbedingungen die Gewächse am besten gedeihen. Auch der Einsatz von Maschinen, Geräten und Werkzeugen sowie die Verwendung von Pflanzenschutzmitteln und Dünger wird vermittelt. Das dritte Lehrjahr konzentriert sich auch in der Praxis auf fachrichtungsbezogene Themen.
Vor dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres findet eine Zwischenprüfung statt. Abgeschlossen wird die Ausbildung mit einer Prüfung vor der IHK. Bei guten Leistungen kann die Ausbildungszeit verkürzt werden. Bestimmte Fachschulen bieten im Übrigen auch eine schulische Ausbildung zum Gärtner an. Diese erfolgt dann nicht dual, sondern größtenteils in der Fachschule in Verbindung mit einem längeren Praktikum.
Bei vielen Unternehmen wie 'Gemüsebau Hiss' in Schallstadt-Mengen bei Freiburg werden einige Gemüsesorten in Gewächshäusern kultiviert. Tomaten, Paprika, Salatgurken, Auberginen und einiges mehr können dabei vom Setzen der Jungpflanzen bis zur Reife optimal mit Nährstoffen und Wasser versorgt werden. Auch klimatisch schafft ein Gewächshaus gute Voraussetzungen. Gleichzeitig sind empfindliche Gemüsesorten nicht den zunehmend extremen Witterungsbedingungen ausgesetzt, die beispielsweise durch Spätfröste, Starkregen, Hagel oder Trockenheit massiv schaden und sogar zu totalen Ernteausfällen führen können. Azubis lernen somit, wie man fachkundig optisch und geschmacklich einwandfreie Kost produziert, die sich gut vermarkten lässt. Wer an einereine Lehrstelle im Beruf Gärtner Fachrichtung Gemüsebau bei dem Familienbetrieb interessiert ist, kann sich bei Florian und Simone Hiss einfach per E-Mail erkundigen: gemuesebau-hiss@t-online.de.
- Im Obstbau wird Kern-, Stein- und Beerenobst wie Äpfel, Kirschen, Himbeeren und Pflaumen produziert. Vom Anlegen der Pflanzfläche bis zum Ernten und Verpacken reichen die Aufgaben, ergänzt durch das Bewusstsein für Natur und Umwelt und den ressourcenschonenden Umgang mit Boden und Wasser.
- Gemüsegärtner befassen sich mit dem fachgerechten Anbau verschiedener Gemüsearten. Dazu gehören Blatt- und Fruchtgemüse und Zuchtpilze.
- In einer Staudengärtnerei werden Stauden, Gräser und Wasserpflanzen, die mehrere Jahre überdauern, gezüchtet und die Jungpflanzen im Freien oder in Gewächshäusern kultiviert. Gärtner sorgen dabei für optimale Bedingungen – entweder manuell oder mithilfe spezieller Bewässerungs- und Klimacomputer. Neben dem Anbau sind die Gärtner auch für die Beratung und den Verkauf zuständig.
- Der Zierpflanzenbau konzentriert sich auf Schnittblumen, Beet-, Topf- und Balkonpflanzen, die meist in Gewächshäusern, im Sommer aber auch im Freien gezogen werden. Pflanzen werden dabei mittels Saat oder Stecklingen vermehrt und bis zum verkauf gepflegt. Die Kundenberatung ist eine weitere Aufgabe. Die meisten Gärtner im Zierpflanzenbau spezialisieren sich auf eine bestimmte Pflanzenart, wie zum Beispiel Rosen oder Orchideen.
- In einer Baumschule werden vorwiegend Pflanzen gezüchtet und Gehölze vermehrt. Wenn diese die entsprechende Größe erreicht haben, kommen sie in den Verkauf. Das kann direkt beim Erzeugerbetrieb sein, Abnehmer sind aber auch Baumärkte und Gartenfachgeschäfte.
- Garten- und Landschaftsgärtner arbeiten in der Regel nach Vorgaben von Landschaftsarchitekten. Typische Aufträge sind unter anderem das Anlegen von Hausgärten, Parks, Sportplätzen und Verkehrsinseln. Dabei werden auch Wege angelegt oder Treppen gebaut und es kommen auch Steine und Pflaster zum Einsatz.
- Friedhofsgärtner gestalten, bepflanzen und pflegen Grabstätten in enger Absprache mit ihren Kunden. Meist handelt sich um Dauergrabpflege, weil die Hinterbliebenen unter Umständen nicht selbst in der Lage sind, sich um das Grab zu kümmern. Die Dienstleistung beinhaltet auch die Kundenberatung bei der Auswahl von Grabpflanzen sowie die Gestaltung des Blumenschmucks für Beerdigungen.
Wer als Techniker für Gartenbau durchstarten will, muss eine zweijährige Weiterbildung in Theorie und Praxis absolvieren. Staatlich geprüfte Gartenbau-Techniker dürfen ebenfalls ausbilden und arbeiten oft als Betriebs- oder Abteilungsleiter in Verkauf und Beratung.
Eine Gärtnerlehre bietet nicht zuletzt sehr gute Voraussetzungen für ein Studium in Gartenbau- oder Landschaftsarchitektur, im Ingenieurwesen oder für ein Berufsschullehramt. Die Regelstudienzeit beträgt sechs bis acht Semester und wird mit dem Abschluss „Bachelor of Science” oder in der Landschaftsarchitektur teilweise auch mit „Bachelor of Engineering” abgeschlossen. Mit zwei bis vier weiteren Semestern kann man sich zudem zum „Master” qualifizieren. Berufsinformationen erteilt der Zentralverband Gartenbau in Berlin unter Tel. +49 30200065124 oder per E-Mail: info@beruf-gaertner.de
Auf den ersten Blick scheinen die Begriffe Natur und Technologie gegensätzlich, tatsächlich aber gehen sie Hand in Hand: Denn in der Pflanzenzucht wird längst nichts mehr dem Zufall überlassen. Vielmehr sind Pflanzentechnologen in Natur und Labor gleichermaßen tätig. Während der Ausbildung wird vermittelt, wie Pflanzen in Gewächshäusern und auf Versuchsfeldern angebaut und gezüchtet werden. Jeder Schritt wird dabei wissenschaftlich untersucht und ausgewertet. Die Ausbildung zum Pflanzentechnologen dauert drei Jahre – als Voraussetzung wird mindestens die Mittlere Reife verlangt – und findet in Berufsschule und Betrieb statt. Arbeitgeber können Betriebe im Bereich Pflanzenzucht, eine Saatgutfirma oder eine landwirtschaftliche Forschungsanstalt sein.
Das theoretische Wissen wird in berufsspezifischen Lernfeldern (z. B. Züchtungsverfahren, Böden, Substrate, Nährmedien, integrierter Pflanzenschutz) an der Berufsschule vermittelt. Während der Ausbildung erfolgt eine Spezialisierung, die in mindestens zwei Einsatzgebieten vertieft wird. Je nach Ausbildungsbetrieb kann man aus den sieben unterschiedlichen Gebieten Feldversuchswesen, Gewächshaus, Kulturlabor, Pflanzenschutzversuchswesen, Saatgutwesen, Untersuchungslabor und Zuchtgarten kombinieren. Entsprechend den gewählten Schwerpunkten könnten die Tätigkeiten darin bestehen, Versuchspflanzen zu säen, zu ernten und zu pflegen. Proben von den Pflanzen und dem Saatgut zu nehmen und diese im Labor zu untersuchen, gehört ebenso zum Ablauf wie die sorgfältige Aufzeichnung der Ergebnisse.
Neue Erkenntnisse im wissenschaftlichen und technischen Bereich haben meist direkte Auswirkungen auf die Landwirtschaft. Pflanzentechnologen begleiten diese Veränderungen und bringen sie auch voran. Das macht den Arbeitsalltag sehr abwechslungsreich, zumal jede Jahreszeit neue Herausforderungen an pflanzliche Versuche stellt.
Pflanzentechnologie ist ein perfekter Job für alle, die sich für Experimente begeistern und vom Umgang mit dem Mikroskop fasziniert sind. Generelles Interesse an Naturwissenschaften wie Biologie und Chemie sowie an Aufbau und Strukturen von Pflanzen sollten ebenso vorhanden sein wie das Bewusstsein für Hygiene und Sicherheit: Tägliche Begleiter der Pflanzentechnologen sind Laborkittel, Handschuhe und Schutzbrille.
Ebenfalls eine Möglichkeit ist die Meisterprüfung, die als Kombination aus Betriebswirtschaft und Fachwissen zur Leitung eines Betriebs oder eigenen Unternehmens befähigt. Wer stärker an technischen Abläufen interessiert ist, kann auf der Karriereleiter zum Techniker aufsteigen. Neben dem technischen Know-how werden bei dieser Qualifikation ebenfalls Kenntnisse in Unternehmensführung und Betriebswirtschaft vermittelt und so der Weg für eine Führungsposition bereitet.
Kandidaten, die das Abitur in der Tasche haben, können anstelle von Weiterbildungen auch ein Hochschulstudium absolvieren. Besonders bieten sich die Studiengänge Agrarbiologie, Agrarwissenschaften, Garten- und Landschaftsbau, Biologie oder Landschaftsökologie an.
Einen Überblick bieten Portale wie