Mach doch dein Hobby zum Beruf
Auch die Imkerei zählt zu den Berufen der Tierwirtsachaft. Dabei bilden Pflege, Fütterung und Standortwechsel der Völker sowie die Herstellung von Honig die Schwerpunkte. Die einzige Berufsschule bundesweit ist übrigens das Institut für Bienenkunde in Celle. Azubis aus ganz Deutschland reisen für den zehnwöchigen Blockunterricht von Januar bis Mitte März an.
Ein sehr traditionsreicher Beruf ist der des Fischwirts. Für junge Menschen, die sich an Flüssen, Teichen, Seen und Meeren wohlfühlen und die sich für Fische und Schalentiere interessieren, kann eine Tätigkeit in einem der drei Bereiche „Fischhaltung und Fischzucht”, „Seen- und Flussfischerei” oder „Kleine Hochsee- und Küstenfischerei” das Richtige sein. Mit Kuttern geht es dabei auf Fangreise, aber auch die Zucht in Aquakulturen und die Regulierung der Fischbestände gehören zum Bewirtschaften von Gewässern. Fischwirte kennen sich zudem gut mit Natur und Umwelt, Hygienestandards und Fangmethoden aus, können die eingesetzten Maschinen und Geräte warten und die verschiedenen Fischereiprodukte weiterverarbeiten. Für Seeleute stehen zudem Navigation und Wetterkunde auf dem Lehrplan.
Nach der Prüfung arbeiten Fischwirte auf Fischfarmen, im Fischhandel und in der Landwirtschaft mit Fischzucht oder auch in der Seen- beziehungsweise Meeresfischerei.
Die „Deutsche Hochsee- und Küstenfischerei” geht dabei unter anderem im Pazifik, vor Grönland und Norwegen auf Fangreise. Wissenswertes dazu ist auf der Seite des Bundesamts für Naturschutz zu finden unter https://www.bfn.de > Themen > Meeresnaturschutz.
Jobs gibt es auch in Landesämtern für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz. Rechtlich bestehen keine schulischen Anforderungen für die dreijährige Ausbildung zum Fischwirt, der Hauptschulabschluss oder die Mittlere Reife sowie Interesse an Naturwissenschaften und Biologie sind aber von Vorteil. Und: Man sollte natürlich schwimmen können! Details zu den verschiedenen Berufen der Tierwirtschaft: www.ausbildung.de, www.azubiyo.de/berufe/.
Wer sich für eine Ausbildung in einer der Fachrichtungen interessiert, sollte bereits Erfahrung im Reitsport mitbringen, also mindestens die Fähigkeit, Spring- und Dressurprüfungen der Klasse A zu absolvieren. Außerdem kann ein Reitabzeichen bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz hilfreich sein: Es zeigt das Interesse und die Wahrscheinlichkeit, dass das Ausbildungsziel nach drei Jahren erreicht wird. Die Arbeit mit Pferden erfordert nicht zuletzt Fitness und die Bereitschaft für Wochenendeinsätze und Mithilfe bei Turnieren, Zucht- und Leistungsschauen.
Die duale Ausbildung findet anteilig auf dem Pferdebetrieb und in der Berufsschule statt. Nach dem Abschluss kommen Tätigkeiten in Gestüten, Pferdepensionen, Reitschulen, Deckstationen oder auf landwirtschaftlichen Betrieben mit Pferdehaltung in Frage. Die Karriere kann man außerdem mit einer Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister oder einem Studium der Pferdewirtschaft oder Pferdewissenschaften fortsetzen.
Unter www.azubiyo.de ist der Beruf des Pferdewirts samt Fachrichtungen und Ausbildungszielen ausführlich beschrieben. Erwähnenswert ist noch, dass Pferdewirte auch in der Lage sein müssen, Wissen und Können weiterzugeben, zum Beispiel als Kundenberater, Reitlehrer oder Experte in Haltung und Umgang mit Pferden.
Für Jockeys, so nennt man Rennreiter, gelten zudem bestimmte Anforderungen an Körpergröße und Gewicht. Ausbildungsbetriebe in Baden-Württemberg nutzen im Übrigen fast ausschließlich die Trainingsbahn im badischen Iffezheim. Für die Ausbildung zum Trabrennfahrer hingegen gibt es in Baden-Württemberg keine Ausbildungsställe. Profi im Westernreiten kann man wiederum werden, indem man sich für die Fachrichtung Spezialreitweisen entscheidet.
Die Berufliche Schule Münsingen beheimatet seit 1977 die Landesfachklasse für Pferdewirte. Azubis, die in Baden-Württemberg im Beruf Pferdewirt ausgebildet werden, erhalten dort das theoretische Fundament ergänzend zur praktischen Ausbildung im pferdehaltenden Betrieb. Der Schulstandort in unmittelbarer Nähe zum Haupt- und Landgestüt Marbach ermöglicht eine kooperative, umfassende Ausbildung. Lehrkräfte und Schüler sind regelmäßig Gäste des Gestütes, vor allem auf der Anlage der Landesreitschule.