Grüne Karriere | 19. November 2020

„Grüne Berufe” – hoch im Kurs

Von Petra Littner
SERIE . Ausbildung oder Studium? Oder vielleicht doch erst einmal ein Praktikum? In der neuen BBZ-Serie machen wir den Ausbildungs-Check zu den 14 grünen Berufen und geben Tipps rund um Bewerbung, Fachschulen und Universitäten sowie zu Praktika und Auslandsaufenthalten.
Prüfungen stehen am Ende der schulischen oder beruflichen Ausbildungszeit und sind gleichzeitig Grundlage für Fort- und Weiterbildung.
Zuerst kann man es gar nicht erwarten, dass die Lernerei zu Ende ist, und dann wird man vom Abschluss direkt überrollt. Vielen Schulabgängern geht es so, und dann kommt die große Frage: „Wie geht es nun weiter?” Diese Entscheidung will gut überlegt sein. In Anbetracht der vielen Möglichkeiten fällt sie aber oft schwer. Unsere BBZ-Serie „Agrar-Karriere” möchte bei der Orientierung behilflich sein und Anregungen geben.
2020 unter erschwerten Bedingungen
Das ablaufende Jahr verlangte aufgrund der Corona-Pandemie eine vollkommen neue Herangehensweise an Unterricht und Prüfungen.  „Homeschooling” war eine der Lösungen, mit der sich Schulen und Universitäten digital anpassten. Dies führte zu neuen Erkenntnissen wie auch neuen Formaten, die auch künftig, zum Beispiel in Form von interaktiven Tools, Hausaufgaben und Lernbausteinen, zu vermehrtem (Fern-)Unterricht beitragen könnten.
Die zweite Herausforderung liegt bei jedem Einzelnen: Disziplin. Dass man sich zu Hause nicht so gut konzentrieren kann, häufig durch Geschwister, Haustiere und dergleichen abgelenkt wird und nicht immer mit der notwendigen Aufmerksamkeit dem virtuellen Unterricht  folgen kann, liegt auf der Hand. Rund 50 Prozent weniger wurde im Fernunterricht gelernt, das ergab eine  Untersuchung des ifo-Instituts (Institut für Wirtschaftsforschung an der Uni München). Trotzdem war der Notendurchschnitt von 2,31 dann doch sogar noch besser als im Vorjahr, heißt es in Bezug auf die Abiturprüfungen auf der Internetseite des Kultusministeriums Baden-Württemberg. Schade war natürlich, dass auch die Prüfungsfeiern und Abschlussfahrten zum Schutz vor Infektionen ausfallen mussten.
Entscheidung fürs Leben?
Wer sodann seinen Hauptschulabschluss, die Mittlere Reife oder mit dem Abitur  die allgemeine oder Fachhochschulreife in der Tasche hat, steht vor einem neuen Lebensabschnitt: der Ausbildung oder dem Studium. Sich in jungen Jahren zu entscheiden, welche Richtung man einschlagen möchte, ist meist alles andere als einfach. Wer weiß denn schon, welcher Tätigkeit er den Rest seines Lebens nachgehen möchte?
Aber mal anders gefragt: Muss die Entscheidung überhaupt für die Ewigkeit sein? Der BBZ-Ausbildungs-Check sagt dazu ganz klar: nein. Vielmehr gibt es stets mehrere Möglichkeiten, in einen Beruf einzusteigen, die berufliche Laufbahn zu korrigieren oder zu ändern oder sich weiter zu qualifizieren. Für einige Berufe ist es auch sinnvoll, eine klassische Ausbildung zu absolvieren und darauf mit Fortbildungen, einem Meisterkurs oder Studium aufzubauen.
Überblick verschaffen
Für den BBZ-Ausbildungs-Check haben wir alles rund um die grünen Berufe mal genauer angeschaut. Und dabei natürlich gleich gemerkt, dass sich die Vielfalt an Möglichkeiten unmöglich in wenigen Zeilen darstellen lässt. So ist aus unserer ursprünglichen Idee einer kompakten Übersicht die neue Serie „Agrar-Karriere” entstanden, und wir werden in mehreren Folgen bis August 2021 das Thema aus verschiedenen Blickwinkeln beleuchten.
Mit der ersten Folge werden wir uns der grundsätzlichen Frage widmen, wie es nach der Schule weitergehen kann. Ob man nach dem Abschluss nochmal die Schulbank drückt, eine Ausbildung beginnt oder zum Studium an eine Uni geht, ist vorwiegend von den persönlichen Zukunftsplänen abhängig. Zum Beispiel, ob man später einen Hof übernehmen oder einen eigenen gründen will. Unentschlossene besorgen sich am besten Informationen aus unterschiedlichen Fachrichtungen. Ein Praktikum kann die Entscheidung ebenfalls erleichtern. Hilfestellung kann auch unsere Serie geben, in der wir die 14 grünen Berufe vorstellen und Unternehmen skizzieren, die in vor- und nachgelagerten Bereichen mit der Landwirtschaft zu tun haben. Außerdem werden wir  Tipps zu Qualifizierungsmöglichkeiten geben, Angebote von Agrargymnasien, Berufsschulen und Universitäten auflisten und schauen, was man mit einer landwirtschaftlich orientierten Ausbildung sonst noch so anfangen kann.
Des Weiteren widmen wir  uns den Themen Bewerbung und Vorstellungsgespräch − für viele eine erste Hürde −, checken Zuschüsse (Wohnen, Fahrtgeld und andere) und die  dazu erforderlichen Voraussetzungen und nehmen  Vergütungen und Gehälter unter die Lupe.
Im Internet gibt es viele Portale, die bei der Berufsorientierung und bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz helfen. Da wir persönliche Empfehlungen jedoch für besonders wertvoll halten, werden wir uns mal bei Auszubildenden umhören und auch Arbeitgeber zu Wort kommen lassen. Wir wenden uns mit dieser Serie also an Berufsein-, -um- und -wiedereinsteiger, aber auch an Lehrkräfte, Ausbilder und Betriebsinhaber. Und wir freuen uns über Feedback, denn: Wer mitten im Thema steckt, weiß am besten, was rund um Ausbildung und Beruf interessiert.