Die Wahl der Herbizide, die Aufwandmenge und der
Applikationszeitpunkt werden durch eine Untersaat eingeengt, weil die
Verträglichkeit gegenüber der Untersaat zu beachten ist. Grundsätzlich
gilt: Je weiter der Abstand zwischen Herbizidbehandlung und Grasaussaat,
desto geringer ist das Schadrisiko für die Gräser. Flächen mit sehr
starkem Ungrasdruck, beispielsweise mit Ackerfuchsschwanz, Flughafer,
Trespen oder Quecken, eignen sich nicht für eine Untersaat, da sich
diese Schadgräser bei einer Untersaat meist nicht befriedigend bekämpfen
lassen. Die meisten Unkräuter lassen sich ohne wesentliche Schäden
an der Unterssaat mit Arrat, Bromoxynil, unter anderem B 235 oder
Buctril, Effigo, Harmony SX oder Mais Banvel WG problemlos bekämpfen.
Hirsen lassen sich mit Triketone wie Callisto, Laudis und Sulcogan
kontrollieren, wobei Callisto und Sulcogan nicht ausreichend gegen
Borstenhirse wirken. Hirsewirksamen Bodenherbiziden wie zum Beispiel
Spectrum, Quantum, Dual Gold oder Restmengen von Clio Super sollten bei
einer geplanten Untersaat maximal mit einem Drittel der zugelassenen
Aufwandmengen gespritzt werden. Außerdem sollten zwischen
Herbizidbehandlung und Aussaat der Untersaat mindestens zwei Wochen
liegen. Gräserwirksame Sulfonylharnstoffe ohne Bodenwirkung wie Arigo,
Cato, Elumis, Kelvin, Nicogan, Samson oder Task können vor dem Auflaufen
der Gräseruntersaat appliziert werden.
Bei Weidelgrasuntersaaten empfiehlt sich die Unkrautbekämpfung im Splitting-Verfahren. Dabei sollten bereits im Vorauflauf
bis zum Zwei-Blatt-Stadium des Maises Bodenwirkstoffe wie Stomp Aqua
2,5 l + Spectrum 0,4 l oder eine Kombination aus Boden- und
Blattwirkstoff wie Spectrum 0,4 l/ha + Laudis 2 l/ha oder Dual 0,4 l/ha
+ Callisto 1 l/ha zur Anwendung kommen.
Im Drei- bis
Fünf-Blatt-Stadium kann bei Bedarf je nach Unkrautart mit blattaktiven
Herbiziden nachbehandelt werden. Zu diesem Zeitpunkt können Callisto,
Laudis und Sulcogan, aber auch gräserwirksame Sulfonyle ohne
Bodenwirkung wie Cato, Elumis, Kelvin oder Task zur Bekämpfung von
Gräsern wie Ackerfuchsschwanz oder Quecken appliziert werden. Da das
neue MaisTer Power über eine Bodenwirkung verfügt, ist es für
Gräseruntersaaten nicht geeignet.
Im Anschluss an die
Unkrautbekämpfung können die Weidelgräser ausgesät werden. Reine
Unkrautmittel sind auch nach der Einsaat der Untersaat noch anwendbar.
Meist ist eine Schwächung der Untersaat durch die Herbizide jedoch nicht
vollständig zu vermeiden. Allerdings kann dies auch ein Überwachsen und
damit eine entstehenden Konkurrenz zum jungen Mais verhindern.
Da
Rot- und Schafschwingel-Untersaaten bereits mit dem Mais ausgesät
werden, ist hier die Herbizidwahl stärker eingeschränkt. Nicht infrage
kommen unter anderem gäserwirksame Sulfonylharnstoffe. Schwingelarten
sollte man daher nur auf Standorten mit geringer problematischer
Verunkrautung anbauen.