DasTechnologiezentrum der Gewerbeschule in Breisach ist fertiggestellt. Rechtzeitig zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres wurde das 17,6-Millionen-Euro-Projekt in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben.
Mit der Fertigstellung der zusätzlichen Werkhallen ist das Technologiezentrum der Gewerbeschule Breisach nun komplett.
Im Juli 2020 wurde das letzte von vier Modulen des Technologiezentrums der Gewerbeschule Breisach am Fritz-Roth-Weg in Betrieb genommen. Damit konnte die insgesamt fünf Jahre dauernde und zirka 17,6 Millionen Euro teure Baumaßnahme rund um die ehemalige Panzerhalle des französischen Militärs, welche der Gewerbeschule bis dato als Werkstatt- und Lagerhalle diente, abgeschlossen werden. Zum Feiern der Fertigstellung war neben Landrätin Dorothea Störr-Ritter auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in die Europastadt gekommen.
Umbau in mehreren Schritten
Zur Eröffnung gratulierte Kultusministerin Susanne Eisenmann (rechts).
Den zum Auftakt der Feierlichkeiten
angebotenen Rundgang über das gut einen Hektar große Gelände nutzten die
verantwortlichen Architekten vom Büro plp, Christiane Leiska und Olaf
Pook, für einen Rückblick auf ein nicht gerade einfaches Projekt. Zum
einen musste das gesamte Bauvorhaben, der Umbau der Panzerhalle sowie
der Neubau von drei weiteren Gebäuden, bei laufendem Schulbetrieb
erfolgen. Zum anderen stellte sich den Planern die Aufgabe, die nun
einmal mit Geräusch verbundenen KfZ-Lehrwerkstätten inmitten eines
Wohngebietes zu errichten. Ersteres bedeutete, dass in Etappen gebaut
wurde. Den Anfang machte 2016 das Modul 1: die neue Lagerhalle. Im
Folgejahr begann der Bau von Modul 4: das Theoriegebäude, darauf die
Runderneuerung der Panzerhalle, das Modul 2, sowie die Errichtung der
Großfahrzeugwerkstatt (Modul 3), welche Anfang Juli 2020 bezogen werden
konnte. Insgesamt sind so 4500 Quadratmeter Nutzfläche entstanden. Durch
die Platzierung der drei Neubauten an den Ecken beziehungsweise Rändern
des Areals dienten diese bereits dem Schallschutz, erläuterte Leiska.
Sowohl die Gebäude als auch die dazwischen liegenden Schallschutzwände
seien bewusst mit zahlreichen Fenstern beziehungsweise
Plexiglaselementen versehen worden, durch die man ins Innere blicken
kann. „Wir wollten kein Fort, keine Burg, nicht knastartig bauen”,
betonte Leiska.
Viel Raum für Theorie und Praxis
An modernen Geräten und Maschinen werden hier die angehenden Mechatroniker bestens auf den Beruf vorbereitet.
Während das
Modul 4 allein dem theoretischen Lernen in herkömmlichen Klassenzimmern
dient, verbinden sich im Modul 2 und 3 baulich wie inhaltlich
theoretisches und praktisches Lernen. In der ehemaligen Panzerhalle
finden sich nun vier baugleiche KfZ-Lehrwerkstätten mit jeweils zwei
Hebebühnen, aber unterschiedlichen Prüfständen. Oberhalb der
untereinander verbundenen Werkstätten befindet sich auf einer offenen Galerie
ein Klassenraum. Auf diesem Wege können praktische Inhalte in
räumlicher wie zeitlicher Nähe aufgearbeitet werden. Alleine räumlich
eindrucksvoll ist das Modul 4, die Großfahrzeug-Lehrwerkstatt mit zwei
Werkstattplätzen und dazwischen liegendem Theoriebereich. Hier können
Fahrzeuge in der Größenordnung eines Mähdreschers auf den
XXL-Bremsprüfstand fahren oder Lastwagen samt Auflieger von unten aus
der XXL-Grube betrachtet und bearbeitet werden.
„Hier passen Hülle
und Innenleben zusammen”, freute sich Landrätin Dorothea Störr-Ritter.
Zwar sei der Schulum- und -neubau für den Landkreis, welcher Träger der
Gewerbeschule ist, „ein Kraftakt” gewesen, jedoch könne man mit der
modernen Bildungseinrichtung „einer guten Zukunft entgegen sehen”. „Unsere
Schüler fühlen sich wohl im neuen Technologiezentrum”, bestätigte
Schulleiter Norbert Meigel, der im August die Führung an Nachfolger Sven
Steinlein übergab. Die Bau- und Landmaschinen- wie auch Kfz-Mechatronik
stelle hohe Anforderungen an die Lernenden, aber auch an die Lernräume.
Mit Fertigstellung des Technologiezentrums seien Lernen und Lehren
jetzt „in hervorragender Umgebung” möglich, bedankte sich Meigel bei
allen am Projekt Beteiligten. „Ein schöner Anlass in schwierigen
Zeiten”, so Kultusministerin Susanne Eisenmann. Das Technologiezentrum
sei „ein Ort, an welchem Pädagogik und Architektur zusammentreffen, ein
Vorzeigeprojekt”, schwärmte die Ministerin.