Grüne Karriere | 24. September 2020

Gewerbeschulzentrum ist Vorzeigeprojekt

Von Julius Steckmeister
DasTechnologiezentrum der Gewerbeschule in Breisach ist fertiggestellt. Rechtzeitig zum Beginn des neuen Ausbildungsjahres wurde das 17,6-Millionen-Euro-Projekt in einer Feierstunde seiner Bestimmung übergeben.
Mit der Fertigstellung der zusätzlichen Werkhallen ist das Technologiezentrum der Gewerbeschule Breisach nun komplett.
Im Juli 2020 wurde das letzte von vier Modulen des Technologiezentrums der Gewerbeschule Breisach am Fritz-Roth-Weg in Betrieb genommen. Damit konnte die insgesamt fünf Jahre dauernde und zirka 17,6 Millionen Euro teure Baumaßnahme rund um die ehemalige Panzerhalle des französischen Militärs, welche der Gewerbeschule bis dato als Werkstatt- und Lagerhalle diente, abgeschlossen werden. Zum Feiern der Fertigstellung war neben Landrätin Dorothea Störr-Ritter auch Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) in die Europastadt gekommen.
Umbau in mehreren Schritten
Zur Eröffnung gratulierte Kultusministerin Susanne Eisenmann (rechts).
Den zum Auftakt der Feierlichkeiten angebotenen Rundgang über das gut einen Hektar große Gelände nutzten die verantwortlichen Architekten vom Büro plp, Christiane Leiska und Olaf Pook, für einen Rückblick auf ein nicht gerade einfaches Projekt. Zum einen musste das gesamte Bauvorhaben, der Umbau der Panzerhalle sowie der Neubau von drei weiteren Gebäuden, bei laufendem Schulbetrieb erfolgen. Zum anderen stellte sich den Planern die Aufgabe, die nun einmal mit Geräusch verbundenen KfZ-Lehrwerkstätten inmitten eines Wohngebietes zu errichten. Ersteres bedeutete, dass in Etappen gebaut wurde. Den Anfang machte 2016 das Modul 1: die neue Lagerhalle. Im Folgejahr begann der Bau von Modul 4: das Theoriegebäude, darauf die Runderneuerung der Panzerhalle, das Modul 2, sowie die Errichtung der Großfahrzeugwerkstatt (Modul 3), welche Anfang Juli 2020 bezogen werden konnte. Insgesamt sind so 4500 Quadratmeter Nutzfläche entstanden. Durch die Platzierung der drei Neubauten an den Ecken beziehungsweise Rändern des Areals dienten diese bereits dem Schallschutz, erläuterte Leiska. Sowohl die Gebäude als auch die dazwischen liegenden Schallschutzwände seien bewusst mit zahlreichen Fenstern beziehungsweise Plexiglaselementen versehen worden, durch die man ins Innere blicken kann. „Wir wollten kein Fort, keine Burg, nicht knastartig bauen”, betonte Leiska. 
Viel Raum für Theorie und Praxis
An modernen Geräten und Maschinen werden hier die angehenden Mechatroniker bestens auf den Beruf vorbereitet.
Während das Modul 4 allein dem theoretischen Lernen in herkömmlichen Klassenzimmern dient, verbinden sich im Modul 2 und 3 baulich wie inhaltlich theoretisches und praktisches Lernen. In der ehemaligen Panzerhalle finden sich nun vier baugleiche KfZ-Lehrwerkstätten mit jeweils zwei Hebebühnen, aber unterschiedlichen Prüfständen. Oberhalb der untereinander verbundenen Werkstätten befindet sich auf einer offenen Galerie ein Klassenraum. Auf diesem Wege können praktische Inhalte in räumlicher wie zeitlicher Nähe aufgearbeitet werden. Alleine räumlich eindrucksvoll ist das Modul 4, die Großfahrzeug-Lehrwerkstatt mit zwei Werkstattplätzen und dazwischen liegendem Theoriebereich. Hier können Fahrzeuge in der Größenordnung eines Mähdreschers auf den XXL-Bremsprüfstand fahren oder Lastwagen samt Auflieger von unten aus der XXL-Grube betrachtet und bearbeitet werden.
„Hier passen Hülle und Innenleben zusammen”, freute sich  Landrätin Dorothea Störr-Ritter. Zwar sei der Schulum- und -neubau für den Landkreis, welcher Träger der Gewerbeschule ist, „ein Kraftakt” gewesen, jedoch könne man mit der modernen Bildungseinrichtung „einer guten Zukunft entgegen sehen”. „Unsere Schüler fühlen sich wohl im neuen Technologiezentrum”, bestätigte Schulleiter Norbert Meigel, der im August die Führung an Nachfolger Sven Steinlein übergab. Die Bau- und Landmaschinen- wie auch Kfz-Mechatronik stelle hohe Anforderungen an die Lernenden, aber auch an die Lernräume. Mit Fertigstellung des Technologiezentrums seien Lernen und Lehren jetzt „in hervorragender Umgebung” möglich, bedankte sich Meigel bei allen am Projekt Beteiligten. „Ein schöner Anlass in schwierigen Zeiten”, so Kultusministerin Susanne Eisenmann. Das Technologiezentrum sei „ein Ort, an welchem Pädagogik und Architektur zusammentreffen, ein Vorzeigeprojekt”, schwärmte die Ministerin.