Betrieb und Wirtschaft | 20. August 2020

Getreideerträge differieren stark

Von Redaktion
Der Deutsche Bauernverband (DBV) rechnet in diesem Jahr mit einer Getreideernte von 42,4 Millionen Tonnen. Das sind knapp fünf Prozent weniger als 2019. Die Erträge liegen im fünfjährigen Durchschnitt.
Die Erzeugerpreise für Weizen liegen im Bundesdurchschnitt aktuell bei 162 Euro pro Tonne.
So sieht die  abschließende Erntebilanz des DBV aus, die auf Daten der Landesbauernverbände basiert. Die Erträge fallen laut DBV regional sehr unterschiedlich aus; Trockenheit, Nachtfröste im Mai und Mäuse sorgten für Einbußen. Für manche Betriebe war  2020 das dritte trockene Jahr, sie seien existenzgefährdet. Der DBV macht sich  für eine staatlich unterstützte Mehrgefahrenversicherung und die Einführung einer steuerlichen Gewinnrücklage stark.
Der Durchschnittsertrag über alle Getreidearten entspricht mit 7 t/ha  dem Mittel der Jahre 2015 bis 2019. Allerdings fällt die Anbaufläche 4 %  kleiner aus als im langjährigen Durchschnitt.
Bei Winterweizen liege  der Ertrag bei 7,6 t/ha (Vorjahr: 7,5 t/ha). Wegen der um über 10 % gesunkenen Anbaufläche schrumpft die Erntemenge auf   21,1 Mio. t (22,8 Mio. t). Bei   Wintergerste liegt der  Ertrag bei  6,7 t/ha (7,2 t/ha) und die Menge auf der leicht eingeschränkten Fläche bei   8,8 Mio t   (9,8 Mio. t).
Die Roggenerträge liegen mit 5,5 t/ha  (5,1 t/ha). Rechnerisch ergibt sich bei einer vergrößerten Anbaufläche eine Erntemenge von 3,5 Mio. t, wobei einiges als Ganzpflanzensilage gehäckselt wurde.
Bei Sommergerste liegen die Erträge mit  5,1 t/ha auf Vorjahresniveau. Die Ernte auf
einer minimal ausgeweiteten Anbaufläche erreicht 1,9 Mio. t (1,8 Mio. t).  Die Erzeugerpreise liegen mit aktuell 163 Euro/t   wegen der coronabedingten Einbrüche beim Bierabsatz rund 20 Euro  unterhalb des Vorjahrespreises.
Bei Biogetreide fielen die Flächenerträge bei ebenfalls hohen regionalen Schwankungen leicht unterdurchschnittlich aus. Der Flächenzuwachs habe sich gegenüber den Jahren zuvor etwas verlangsamt.
Die  Rapserträge liegen mit 3,5 t/ha   leicht über dem Durchschnitt der Jahre 2015 bis 2019.  Die Ernte fällt mit 3,3 Mio. t  zwar deutlich besser aus als im Vorjahr (2,8 Mio. t), bleibt aber wegen der  geringeren Anbaufläche 20 %  hinter dem mehrjährigen Durchschnitt zurück.
Durch die geringen Erntemengen in Verbindung mit wenig zufriedenstellenden Preisen sind laut DBV viele  Betriebe in einer wirtschaftlich angespannten Situation.