Getreideernte in Baden fällt gut aus
Bei Wintergerste lagen die Erträge zwischen 6,5 und 8 t/ha. Die Hektolitergewichte erreichten durchgend mindestens 63 kg. Mit 130 bis 140 Euro/t bewegten sich die Erzeugerpreise auf Vorjahrsniveau.
Überdurchschnittliche 7 t/ha brachte die Braugerste. Bei den Qualitäten gibt es regionale Unterschiede: Die Eiweißwerte streuen stark, es gibt viele Anlieferungen mit unter 9,5 % Eiweiß. In Südbaden wurden dagegen eher eiweißreiche Partien angeliefert. Die Vollgerstenanteile lagen im nördlichen Arbeitsgebiet bei nur 80 %.
Vorverträge konnten mit bis zu 220 Euro/t abgeschlossen werden, wovon Glaser zufolge der Großteil der Erzeuger Gebraucht gemacht hatte. Für die freie Ware liegen die Erzeugerpreise derzeit bei 170 bis 185 Euro/t.
Bei Weizen liegen die Erträge mit 8 bis 9 t/ha auf einem guten Niveau. Vereinzelt wurden mehr als 10 t/ha gedroschen. Die Proteingehalte liegen um rund 0,5 bis 1,0 % unter dem Vorjahr, die Hektolitergewichte meist zwischen 76 und 78 kg.
Derzeit bewegen sich die Erzeugerpreise seitwärts im Bereich von 145 bis 150 Euro/t. Die ZG erwartet weitere Abwärtskorrekturen bei den Erträgen und sieht beim Weizenpreis noch etwas Luft nach oben.
Dinkel sei für die ZG eine wichtige Nischenkultur. Glaser erwartet eine Erfassungsmenge auf Vorjahresniveau bei Erzeugerpreisen von 200 bis 220 Euro/t. Der Markt wachse, aber in begrenztem Außmaß.
Infolge einer gestiegenen Anbaufläche und guter Druschergebnisse sei mit einer großen Ernte an Roggen in Deutschland zu rechnen. Das Ertragsniveau in Baden ist mit über 7 t/ha bei gleichzeitig guten Qualitäten erfreulich. Probleme mit Mutterkorn gab es im Gegensatz zum Vorjahr nur sehr vereinzelt. Der Erzeugerpreis liegt bei 135 Euro/t. Die ZG erwartet keine Preisbefestigung.
Europaweit wurden infolge des trockenen Spätsommers 2018 weniger Flächen mit Raps bestellt. Die ausgesäten Rapssaaten entwickelten sich außerdem sehr schlecht. Etliche Erzeuger haben deshalb im Oktober 2018 ihren Rapsbestand umgebrochen und Weizen eingesät.
Die ZG erwartet wegen fehlender Bekämpfungsmöglichkeiten von Schädlingen und Krankheiten einen weiteren Rückgang der Anbaufläche. Das habe auch Folgen für die Versorgung mit gentechnikfreiem Eiweiß in der Futtermittelproduktion, wo sich Raps als Ersatz für GMO-freies Soja etabliert hat.
Die Anbaufläche für Sojabohnen hat sich im ZG-Arbeitsgebiet positiv entwickelt. Die Feldbestände präsentieren sich hervorragend, die ZG erwartet Erträge von 3 bis 3,2 t/ha. Aktuell liegen die Erzeugerpreise bei 325 bis 335 Euro/t. Die von der ZG erfassten Sojabohnen werden im eigenen Mischfutterwerk in Kehl verarbeitet, was dessen Marktposition auf dem regionalen Markt stärke.