Politik | 26. April 2018

Gemeinsames Plädoyer für lokale Betäubung

Von AgE
Ein breites Bündnis aus Vertretern der Wissenschaft, Wirtschaft, berufsständischen Organisationen und Behörden hat sich bei der Ferkelkastration für eine praxistaugliche Lösung mit örtlicher Betäubung durch den Tierhalter ausgesprochen.
Wie die QS Qualität und Sicherheit GmbH am 19. April mitteilte, werden im gemeinsamen Positionspapier „Lokalanästhesie zur wirksamen lokalen Schmerzausschaltung bei der Ferkelkastration” unter anderem eine Indikationserweiterung zur Anwendung des Wirkstoffes Procain durch den Landwirt sowie die Zulassung noch besserer Wirkstoffe wie Lidocain oder Mepivacain gefordert.
Die Unterzeichner des Papiers, darunter der Deutsche Bauernverband (DBV), die Interessengemeinschaft der Schweinehalter Deutschlands (ISN), die Landwirtschaftskammern Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen, die Fleischverarbeiter Vion und Tönnies sowie die Technische Universität (TU) München und die Universität Zürich, befürchten, dass es ab 2019 zu massiven Strukturbrüchen in der deutschen Schweinehaltung kommt, weil die bisher zugelassenen Alternativen teuer und wenig praxisgerecht sind. Das hätte deutliche Auswirkungen auf den gesamten Markt.
Insbesondere drohe, dass kleinere Sauenhalter ihren Betrieb aufgäben, wenn die medikamentöse Schmerzausschaltung durch den Landwirt nicht möglich sei. Die Unterzeichner stellen fest, dass nach derzeitigem Kenntnisstand die lokale Betäubung eine wirksame Schmerzausschaltung gewährleisten könne.