In jüngster Zeit wurde dem BLHV vermehrt gemeldet, dass sich immer mehr Privatpersonen an reifenden Obstbeständen zu schaffen machen und ohne Rücksicht auf Verluste Früchte abernten. Neuerdings gibt es Fälle, die wegen der Größenordnung auf bandenmäßiges Vorgehen hinweisen.
Zunehmender Obstdiebstahl bereitet dem BLHV Sorgen.
Daraufhin veröffentlichte der BLHV ein mahnendes Schreiben in den Gemeindeblättern des Verbandsgebietes und wies darauf hin, dass der sogenannte Mundraub von Obst eine Straftat nach Strafgesetzbuch ist und auch dementsprechend geahndet wird.
Werden Bäume und Sträucher bei diesem gesetzwidrigen Handeln geschädigt, müssen Obstdiebe neben einer Strafanzeige auch mit einer saftigen Schadenersatzforderung rechnen. Ergänzend wurde darauf aufmerksam gemacht, dass landwirtschaftliche Flächen während der Vegetationsphase und Obst- und Beerenkulturen sogar während des gesamten Jahres ohnehin nur auf öffentlichen Wegen betreten werden dürfen.
Nun erreichen den BLHV alarmierende Nachrichten über Obstdiebstähle, die neue Maßstäbe setzen. Bisher stahlen überwiegend Einzelpersonen für den Eigenbedarf und verursachten erhebliche Verluste für den Obstbauern.
Mehrere hundert Kilo über Nacht weg
In den vergangenen Wochen wurden in
einzelnen Schlägen mehrere hundert Kilogramm Obst über Nacht gestohlen.
Bis zu 250 kg Kirschen können in wenigen Stunden nicht von
Einzelpersonen geerntet werden, so dass von größeren Gruppen ausgegangen
werden muss. Zudem legen die hohen Mengen den Verdacht nahe, dass die
Diebe ein lukratives Geschäft mit den Früchten in Aussicht haben und
sich durch den Verkauf des Diebesguts bereichern wollen. Aufgrund der
zusätzlichen Gruppierung in Banden handelt es sich in diesen Fällen um
erwerbsmäßigen Bandendiebstahl und somit um eine besonders schwere Form
des Diebstahles.
Präsenz zeigen
Daher erwartet der BLHV, dass die Polizei
die Straftäter intensiv verfolgt und zur Erntezeit in den Obstplantagen
Präsenz zeigt, um potenzielle Täter abzuschrecken. Es müsse unbedingt
verhindert werden, dass die aktiven Diebesbanden auch noch Nachahmer
fänden, ergänzt der BLHV. Bäuerinnen und Bauern erwarten zu Recht, dass
man in diesen für sie schweren Zeiten umso mehr ihr Eigentum und die
Früchte ihrer Hände Arbeit respektiert und schützt. Zudem sei nicht nur
die diesjährige Ernte in Gefahr, das rabiate Vorgehen der Diebe zerstöre
auch die Fruchtanlagen der kommenden Ernten. Mit einem gewöhnlichen
Diebstahl haben diese Fälle nichts mehr gemein, so der BLHV. Auch die
potenziellen Käufer des gestohlenen Obsts sind aufgefordert, die
Herkunft der angebotenen Ware genau zu überprüfen und bei Verdacht auf
gestohlene Ware die zuständigen Behörden zu alarmieren. Wer verdächtige
Personen und Fahrzeuge in der unmittelbaren Nähe von Obstplantagen
beobachte, solle sich nicht scheuen, die Polizei anzurufen, empfiehlt
der BLHV.