Gedicht für Kretschmann
Wir haben uns in Festtagstracht
Zu ihnen auf den Weg gemacht.
Die Tracht steht für Verbundenheit,
Heimat, Stolz, Beharrlichkeit.
Bodenständig allesamt,
nachhaltig denkt der Bauernstand.
Von Alt auf Jung wird übergeben,
werterhaltend alle leben.
Und Hunderte von Jahren schon
Erhält vom Vater dann der Sohn
Den Erbhof, sorgsam und gehütet
Da wird nicht blindlings nur gewütet!
Nun kommen sie und wolln diktieren,
wie wir die Höfe weiter führen?
Die Tradition ist uns sehr wichtig
Jedoch Entwicklung ist auch richtig!
Stehenbleiben macht kein Sinn,
gesunde Wirtschaft bringt Gewinn!
Unsre Lebensbasis schwindet,
wenn ihr uns die Erträge mindert!
Grünland darf man nicht mehr brechen
ganz entgegen dem Versprechen
betroffne Bürger anzuhören!
Des hen sie gsagt, des könnt ich schwören!
20 – 15 sollt es enden,
doch man läßt's dabei bewenden.
Still und heimlich wirds verlängert,
bevor uns Bauern dieses dämmert!
Nicht Obst- noch Christbaum darf man setzen,
selbst der Maulwurf spürt Entsetzen,
was wohl passiert in dunkler Nacht,
wenn er, wie üblich, Haufen macht.
Das Verbot passt nicht hierher,
es zu befolgen fällt uns schwer.
Und man versucht uns Landbetreuer,
hinzustelln als Ungeheuer,
und man sich letztlich nicht dran stört,
dass dieses Land ja uns gehört!!!
Im Wald sind wir bisher geduldig,
man erklärt uns, wir sind schuldig
der Gesellschaft den Genuss.
Wen intressiert denn mein Verdruss?
Die Radler solln auf breiten Wegen
Ihr Hobby herzlich gerne pflegen,
doch der Waldsteig ist tabu,
Reh und Forstwirt wollen Ruh!
Wenn einer doch den Weg verlässt,
um rum zu heizen im Geäst,
der ist selbst schuld, wenn was passiert,
bei Dummheit wird nix garantiert!
Ein Ausgleich war das früher wert,
wenn Hinz und Kunz im Wald rum fährt,
und uns nervt beim Holzeinschlag –
ä halb Million war der Betrag!
Gestrichen, weg und umgeschichtet,
Motivation, bei uns, vernichtet.
Sauer sind wir, keine Frage,
den Sportsmensch sehn wir jetzt als Plage!
Nun zur EU, die hat beschlossen
und damit einen Bock geschossen,
dass mann nicht fördert unter fünfzig –
Prozent am Steilhang leider künftig.
Sie wollen helfen, lobenswert,
und zäumen doch den Gaul verkehrt.
FAKT ist das neue Zauberwort,
dass Panik auslöst da und dort.
Weideprämie klingt nicht schlecht
Doch werden allem wir gerecht
Was dranhängt hier an Forderungen?
Überzogen, drum misslungen!
Kein Wirtschaftsdünger mehr auf Weiden?
Auch dies Programm wird mancher meiden,
denn fachlich ist dies Quatsch und Graus,
der Verstand setzt hier wohl aus!
Der Grasbestand wird schwach und schwächer,
-dafür begrünen wir jetzt Dächer –
Doch dem Rind nützt dieses nicht,
es verliert schlicht an Gewicht.
Kommen wir zum Mindestlohn
Auch hier macht die Musik den Ton.
Das Geld allein ist nicht die Plage
Obwohl's uns schwerfällt, keine Frage.
Die Helfer hier auf Baum und Feld,
bekommen auch ein rechtes Geld.
Sie schaffen viel bei schönem Wetter
Und hams dafür bei Regen netter...
Der Ausgleich ist nun nicht mehr möglich
dokumentiert wird nunmehr täglich,
wer wann wo welche Stund geschafft
und nicht etwa nur Tabak pafft!
Wir müssen schreiben und auch speichern,
kein Wunder, dass wir uns ereifern!
Bürokratenwahnsinn pur,
Entschuldigung, da werd ich stur!
Der Preis für unsre Waren steigt
und ich bin noch nicht überzeugt,
ob Oma, Opa, Mutter, Kind,
auch damit einverstanden sind.
Es zeigt sich dann im Kaufverhalten
Bei den Jungen und den Alten,
ob regional und treu sie denken,
oder weg die Schritte lenken.
Die Erdbeer muss aus China kommen,
den Durchfall kriegen dann die Frommen,
die diese Bio Ware kaufen.
Hauptsach, sie sind fix im Laufen...
Eines will ich noch bemerken,
Landwirtschaft zählt nicht zu Stärken
Des Ministers hierzuland,
als „Alex Bonde” uns bekannt.
Mürrisch bei Vor-Ort-Terminen,
die ihm selten nützlich schienen
ist er unser Liebling nicht –
Hier übten wir sehr gern Verzicht!!!