Land und Leute | 21. August 2014

Vom Unkrautteller bis zum Kräuterbüschel

Von Sabine Köllner
Mit über 1000 Besuchern war der Kräuter- und Bauernmarkt an Mariä Himmelfahrt in Oberried, die erste große Veranstaltung des im Mai diesen Jahres neu gegründeten Vereins „Oberrieder Kräuterdorf”, ein durchschlagender Erfolg.
Bei Regina Albrecht vom Verein Kräuterdorf Oberried waren all diejenigen gut aufgehoben und angeleitet, die einen eigenen traditionellen Kräuterbüschel binden wollten. Ein Angebot mit enormem Zulauf.
Sonnenstrahlen und ein Potpourri aus vielerlei Kräutern, aus aromatischer Pfefferminze und Thymian sorgten für eine gute Einstimmung zum Kräuter- und Bauernmarkttag in und um die alte restaurierte „Klosterschiire” in Oberried. An etlichen Ständen gab es Kräuterprodukte in Form von Seifen, Ölen, Salzen, Zahnpasta, Likören, Tees, Gebäck oder feinen Cremes zu entdecken; zeigten Stroh- und Korbflechter handwerkliches Können und ihre Produkte. Schwerpunkt und zugleich Anlass des Tages an sich war das traditionelle Kräuterbüschelbinden zu Mariä Himmelfahrt. Jeder Besucher konnte dazu frei oder unter Anleitung an Ständen der Vereine „Kräuterdorf Oberried” und  „Netzwerk Kräuter-Regio”  einen eigenen Kräuterbüschel binden und diesen am Sonntag in der Oberrieder Kirche weihen lassen. Nach kirchlicher Tradition bringen die getrockneten und geweihten Kräuter Gesundheit und halten Böses ab.
Zur  Freude von Martha Riesterer, der 1. Vorsitzenden des Vereins Kräuterdorf Oberried, und Klaus Vossberg, Oberrieds Bürgermeister, folgten viele Anbieter und Besucher der Einladung  von Verein und Gemeinde ins Bergnaturdorf Oberried. Im Vordergrund der Veranstaltung standen das Probieren und Verkosten der angebotenen Kräuterprodukte, aber auch das Kennenlernen der Kräuterproduzenten, Kräuteranbauer und Vereine, unterstützt durch die Präsenz des Naturparks, von regionalen Käse-, Gemüse- und Kräuterpflanzenanbietern. Viel Anklang fand der Unkrautteller aus der Kräuterküche – kleine Quiches gefüllt und belegt mit Kräutern;  kreiert und angerichtet von Ulrike Tröscher vom Altenvogtshof und dem Team des Oberrieder Kräutervereins. Für Kaffee und herrlichen Kuchengenuss sorgten die Oberrieder Landfrauen. Zum Abschluss des Tages hielt Ursel Bühring, Begründerin der Freiburger Heilpflanzenschule, einen Vortrag zur Heilkraft der Sommerpflanzen. Die Heilpflanzenexpertin und Fachbuchautorin hat gerade zu Oberried eine besondere Beziehung, denn sie war es, die vor gut 15 Jahren den Oberriedern die Idee eines Kräutergartens auf dem Klostergelände näherbrachte und bei der Umsetzung half. Für die Oberrieder schließt sich mit dem Verein Kräuterdorf Oberried ein Kreis, denn das Kloster im Ort pflegte über viele Jahrhunderte klösterliches Kräuterwissen. Dies möchte der Verein nun wieder aufgreifen, fortführen und darüber hinaus  Kulturlandschaft und  Bauerngartenkultur auf der Gemarkung Oberried für  folgende Generationen, auch im touristischen Sinne, erhalten.